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UNHCR zum Weltkindertag

Berlin (ots)

Auf sich allein gestellte Flüchtlingskinder besser schützen
Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) setzt sich für
Verbesserungen bei der Behandlung von auf sich allein gestellten
Flüchtlingskindern in Deutschland ein.
Zum Weltkindertag sagte der Berliner UNHCR-Vertreter Stefan
Berglund, diese von ihren Eltern getrennten Flüchtlingskinder
bedürften der besonderen Fürsorge und des Schutzes. Dies gelte sowohl
für Unterbringung und Betreuung als auch für das Asylverfahren.
Berglund würdigte in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass
Deutschland in Europa mit der Einrichtung spezieller
Aufnahmeeinrichtungen (Clearing-Stellen) eine Vorreiterrolle bei der
sozialen Betreuung so genannter unbegleiteter minderjähriger
Asylsuchender einnehme. Das deutsche Modell werde inzwischen von
anderen Staaten übernommen.
Diese positive Entwicklung sei nicht zuletzt das Verdienst vieler
Unterstützergruppen, die sich um das Schicksal dieser Kinder
kümmerten. Allerdings gebe es weiterhin in zentralen Fragen
Handlungsbedarf, um die Situation der Betroffenen zu verbessern. Dies
betreffe vor allem die Gruppe der 16- bis 18-jährigen Asylsuchenden,
die nicht in die Clearing-Stellen aufgenommen würden. Deren Aufnahme
ohne spezielle Betreuung in Erstaufnahmeeinrichtungen würde große
Probleme aufwerfen.
Berglund betonte ferner, es sei nach der UN-Kinderrechtskonvention
nicht angemessen, diese Jugendlichen im Asyl- und Ausländerrecht wie
Erwachsene zu behandeln. UNHCR schlage deshalb vor, gesetzlich
klarzustellen, sowohl das Flughafenverfahren als auch die
Drittstaatenregelung nicht auf unbegleitete Minderjährige bis 18
Jahre anzuwenden. Ferner sollte das Asylverfahren kindgerecht
gestaltet werden. Dazu gehöre es grundsätzlich, den betroffenen
Kindern einen Vormund als Vertrauensperson an die Seite zu stellen,
der diese auch zur Asyl-Anhörung begleitet.
Im ersten Halbjahr 2002 wurden 390 unbegleitete Minderjährige bis
zu 16 Jahren beim Nürnberger Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
aus mehr als 45 Staaten registriert (2001: 1.068). Die meisten Kinder
kamen aus Afghanistan (86), dem Irak (31), Angola (29) und der Türkei
(28).

Pressekontakt:

UNHCR Berlin
Stefan Telöken
Telefon: 030/202202-26/10, 0170/4161229
Telefax: 030/202202-23
Internet: www.unhcr.de

Original content of: UNHCR Deutschland, transmitted by news aktuell

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