Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege
Bessere Unterstützung der häuslichen Pflege erforderlich
Berlin (ots)
Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) sieht dringenden Handlungsbedarf bei Beratungsbesuchen und Schulungen für pflegende Angehörige
Das Thema Häusliche Pflege ist eine zentrale Baustelle der Pflegepolitik. Etwa 1,2 Millionen und damit etwa die Hälfte der pflegebedürftigen Menschen wird in Deutschland im eigenen zu Hause ausschließlich von Familienangehörigen oder nahestehenden Personen gepflegt - ohne professionelle Unterstützung. Doch über die Qualität der Versorgung istbislang wenig bekannt.
Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) eine Perspektivenwerkstatt mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten zur Qualität in der häuslichen Versorgung durchgeführt. Als Ergebnis der Werkstatt fordert das ZQP, die häusliche Pflege in Deutschland besser zu unterstützen. Dafür müssten aus Sicht der Berliner Stiftung, die Chancen der im Sozialgesetzbuch verankerten verpflichtenden Beratungsbesuche (nach § 37 Abs. 3 SGB XI) für Pflegegeldempfänger sowie Schulungen für pflegende Angehörige besser genutzt und ausgestaltet werden. Denn alltagsorientierte Beratungen und Schulungen sind ein wichtiger Baustein zur Entlastung von Pflege zu Hause.
"Die bereits bestehenden Angebote könnten entscheidend zur Qualität in der häuslichen Pflege beitragen. Aber die Anforderungen an gute Beratungseinsätze sind kaum definiert, eine systematische Auswertung der Beratungsbesuche findet nicht statt, die Dokumentation ist nicht einmal einheitlich geregelt", erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstands-vorsitzender der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege. Trotz der hohen Einsatzquote - es finden mehr als 2 Millionen Besuche überwiegend durch ambulante Dienste pro Jahr statt - ist über die Versorgungssituation der 1,2 Millionen Menschen, die im eigenen zu Hause ausschließlich von pflegenden Angehörigen versorgt werden, praktisch nichts bekannt. Daher müsse es dringend einheitliche Regelungen geben, um die Qualität in der familialen Pflege weiterzuentwickeln und zu sichern, so Suhr.
Für viele pflegende Angehörige ist es zudem hilfreich, durch Schulungen, die von den Pflegekassen kostenlos angeboten werden, wichtiges Wissen für eine gute Pflege zu erlangen, Pflegetechniken zu erlernen sowie Entlastung und Unterstützung zu erfahren. Aber auch bei den angebotenen Schulungen hakt es. Zwar schätzen pflegende Angehörige Pflegekurse und Anleitungen insgesamt als sinnvoll und hilfreich ein, jedoch zeigt die Datenlage, dass bestehende Angebote nicht weitreichend genutzt werden. "Die Pflegekurse sind häufig nicht bekannt. Und viele pflegende Angehörige wünschen sich Anleitung im eigenen Zuhause, da diese Hilfestellung individuelle und situationsbezogene Lösungswege bietet", so Suhr.
Das ZQP-Papier zur "Perspektivenwerkstatt 2013" mit Empfehlungen zu Qualitätsverbesserung und Beratung in der häuslichen Pflege finden Sie unter www.presse.zqp.de.
Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel.: 030 275 93 95 -15
E-Mail: Torben.Lenz@zqp.de
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