Microsofts Trick: Neuer Intel-Prozessor soll Anwender zu Umstieg auf Microsofts Windows.Net-Server zwingen
München (ots)
"ComputerPartner": Windows 2000 kann nicht zwischen logischen und physikalischen Prozessoren unterscheiden - doppelte Lizenzgebühren werden fällig / Windows.Net-Server wird erst demnächst auf den Markt kommen
Wer die seit wenigen Wochen verfügbare Hyperthreading-Technologie für Server-Prozessoren von Intel komplett nutzen will, ist quasi gezwungen, auf das demnächst anstehende Microsoft Betriebssystem-Upgrade, Windows.Net, umzusteigen. Denn die Lizenzgebühr bei Windows 2000 richtet sich nach der Anzahl der Prozessoren. Und die Hyperthreading-Technologie stellt zwei Prozessoren (eine logische und eine physikalische CPU) pro Chip zur Verfügung. Wie die IT-Fachhandelszeitschrift "ComputerPartner" in ihrer aktuellen Ausgabe (ET: 4. Juli 2002) berichtet, kann das bisher für Server als erste Wahl geltende Betriebssystem Microsoft Windows 2000 nicht zwischen logischen und physikalischen Prozessoren unterscheiden. Die Folge: Anwender, die die neue Hyperthreading-Technologie Intels auf Windows 2000 nutzen, müssen doppelte Lizenzgebühren bezahlen.
Der Hintergrund: Das neu auf den Markt gekommene Hyperthreading von Intel bietet zwei Recheneinheiten in einem Gehäuse, die alle anderen Funktionseinheiten der CPU gemeinsam nutzen. Das bewirkt eine Steigerung der Rechengeschwindigkeit um maximal 30 Prozent. Nur Mehr-Prozessor-Betriebssysteme wie Microsofts Windows 2000 können das Hyperthreading nutzen. Für das Betriebssystem Windows 2000 aber erscheinen die zwei auf einem Chip integrierten Recheneinheiten als zwei einzelne Prozessoren, die daher zwei Lizenzen erfordern. Der Anwender bezahlt so für eine maximal 30-prozentige Leistungssteigerung denselben Betrag, der ihn eine 80-prozentige Steigerung mit einer zusätzlichen CPU kosten würde.
"Als Windows 2000 entwickelt wurde, war noch nicht abzusehen, dass es einmal Prozessoren mit Hyperthreading-Technologie geben würde", erklärte Wolfgang Brehm, Abteilungsleiter Produkte Serversysteme von Microsoft gegenüber "ComputerPartner". Zudem könne der Kunde ja auf Windows.Net-Server upgraden, sollte es denn in nächste Zeit auf den Markt kommen, so Brehm weiter. Bis dahin muss der Anwender eben doppelte Lizenzgebühren für weniger Leistung zahlen, sollte er die neue Technologie einsetzen wollen.
Für Rückfragen Hans-Jürgen Humbert, Redaktion "ComputerPartner", Tel. 089/ 360 86-875, Fax: 089/ 360 86-389
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