BARMER zur Kritik des Hartmannbundes an ihrem neuen Hausarzt-/Hausapothekenvertrag: Polemik statt zukunftsweisender Ideen
Wuppertal (ots)
Die BARMER zur Kritik des Hartmannbundes an ihrem neuen Hausarzt-/Hausapothekenvertrag:
In gewohnter Übertreibung stellt der Hartmannbund auf seiner Neujahrspressekonferenz - in Verkennung der tatsächlichen Modalitäten des Hausarzt-/Hausapothekenvertrages der BARMER, des Deutschen Hausärzteverbandes und des Deutschen Apothekerverbandes - absurde Behauptungen auf. So ist die Teilnahme an diesem Vertrag für alle Versicherten freiwillig. Von einer Einschränkung der freien Arztwahl kann keine Rede sein, weil die Fachärzte - nach vorheriger Überweisung - von den Versicherten frei gewählt werden und wichtiger Bestandteil der ärztlichen Versorgung bleiben.
Wenn dem Vorsitzenden des Hartmannbundes, Dr. Hans-Jürgen Thomas, der integrative Charakter des Vertrages ein Rätsel ist, so verkennt er offensichtlich vollkommen das Problem der Arzneimittelsicherheit, ein zentrales Anliegen des Vertrages. Durch wissenschaftliche Studien ist belegt, dass jährlich rund 300.000 Krankenhauseinweisungen aufgrund nicht erkannter Arzneimittelwechselwirkungen erfolgen. Schlimmer noch: Etwa drei- bis viermal mehr Menschen sterben pro Jahr an unerkannten Arzneimittelwechselwirkungen als im Straßenverkehr. Probleme, welche die - wie Dr. Thomas meint - "selbstverständliche Zusammenarbeit" zwischen Arzt- und Apotheker bisher nicht gelöst hat. Mit einer patientenbezogenen Medikationsliste, wie sie die Hausapotheken führen werden, lassen sich künftig nach Expertenmeinung sowohl Krankenhauseinweisungen als auch Todesfälle jeweils um die Hälfte reduzieren. Angesichts dieser Zahlen ist die Argumentation des Hartmannbundes völlig verantwortungslos.
Auch beim Thema Finanzierung hätte der Hartmannbund besser genauer hingesehen: Selbstverständlich ist eine solche Innovation nicht zum Nulltarif zu haben. Die Finanzierung resultiert aber nicht, wie vom Hartmannbund unterstellt, aus dem Risikostrukturausgleich und den Disease-Management-Programmen. Die BARMER setzt vielmehr neben der Anschubfinanzierung aus der integrierten Versorgung nach § 140a ff SGB V auf Einspareffekte, die sich durch die Vermeidung von unnötigen Doppeluntersuchungen, Krankenhauseinweisungen und insbesondere durch eine qualitativ hochwertige Arzneimittelberatung ergeben.
Die teilnehmenden Versicherten der BARMER werden von einem deutlichen Plus an medizinischer Behandlungsqualität, mehr Arzneimittelsicherheit und finanziellen Entlastungen profitieren. Der Hartmannbund hat sich noch nie mit zukunftsweisenden Ideen und Problemlösungen zur Verbesserung unseres Gesundheitswesens hervorgetan. Insofern reihen sich die heutigen Äußerungen nahtlos in die bisherige Verbandspolitik ein.
Für Rückfragen: BARMER-Presseabteilung, Susanne Uhrig, Telefon 018 500 99 14 46, Mobil 0170 / 761 47 52
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