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Automobilbranche: Zulieferer müssen ihre Strategien und Geschäftsabläufe auf den Prüfstand stellen

Frankfurt am Main (ots)

PwC untersucht Entwicklungsmöglichkeiten von Automobilzulieferern
in schwierigem Marktumfeld: Spezialisierung als Erfolgsfaktor /
Aufstieg vom Komponentenlieferant zum strategischen Partner /
Internet als Erfolgsgrundlage der Zukunft
Bei einem gleichbleibenden Trend in den Übernahme- und
Fusionsaktivitäten wird sich bis zum Jahr 2010 die Anzahl der
Zulieferer der ersten Stufe (Tier 1) von 800 auf 35 und der
Zulieferer der zweiten Stufe (Tier 2) von 10.000 auf 800 reduzieren.
Die verbleibenden Firmen werden nicht mehr als sechs (statt derzeit
neun) Automobilhersteller (Original Equipment Manufacturer, OEM)
beliefern. Jeder Zulieferer muss sein Produktportofolio und seine
Geschäftsstrategie neu bewerten. Dazu sollte er sich ein
unvoreingenommenes Bild über seine wahren Kompetenzen und seine
Wertschöpfungsketten machen. Nur wer es schafft, daraus durch
stärkere Integration kürzere Entwicklungszeiten, besseres
Kundenmanagement und reibungslosere Vertragserfüllung abzuleiten und
seine Kompetenz und Wertschöpfung dem Kunden transparent zu machen,
wird überleben. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Untersuchung
Supplier Survival - Survival in the Modern Automotive Supply Chain
von PwC.
Kostensenkung allein reicht zukünftig nicht aus
Die Automobilindustrie, die global unter dem hohen Fixkostendruck
und großen Überkapazitäten leidet, hat in der Vergangenheit immer
wieder versucht, durch massiven Preisdruck auf die Zulieferer einen
Teil ihrer Probleme zu lösen. Darauf haben die Zulieferer oft nur mit
Kostensenkungsmaßnahmen reagiert. Das wird in Zukunft allein nicht
mehr genügen. "Zulieferer, die im Spannungsfeld zwischen Ansprüchen
der OEMs, Anforderungen des Kapitalmarktes und Druck durch die
Wettbewerber überleben wollen, müssen sich weiterentwickeln: Jedes
Unternehmen muss seine Produktlinien, die Kostenstruktur und die
Geschäftsstrategie neu bewerten. Nur die Kostenstrukturen zu
verbessern, genügt nicht. Wer keine zusätzliche Wertschöpfung
erreicht und es nicht schafft, seine Kompetenzen und die
Wertschöpfung für den Kunden transparent zu machen, wird scheitern",
erklärt Gerald Heine, Partner bei PwC und Leiter des Bereiches
Automotive in Deutschland.
Erfolgsfaktor: Spezialisierung und Integration
Die Konzentration der Geschäftstätigkeit auf ein Spezialgebiet und
dessen kontinuierlicher Ausbau sollte in Zeiten sinkender
Gewinnspannen erste Priorität haben. Dabei sind alle
Geschäftsbereiche - von der Entwicklung über die Konstruktion und
Produktion bis hin zum Marketing - auf diese Kernkompetenzen
auszurichten. Um ihr Fachwissen zu nutzen, sollten die Zulieferer
ihre Kompetenzzentren in eine stabile Infrastruktur integrieren, ihre
Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse online abwickeln und mit den
Automobilproduzenten vernetzen. Das Management muss die Werttreiber
und Ressourcen im Unternehmen identifizieren. Zudem führen
effizientere und besser aufeinander abgestimmte Geschäftsprozesse zur
Erschließung neuer Technologien und organisatorischem Change
Management.
Drei Wege führen zum Wachstum
Den Zulieferern der Automobilhersteller, die sich für die
Weiterentwicklung ihres Unternehmens entscheiden, bieten sich drei
Wege zum Wachstum an: Aufrücken in der Wertschöpfungskette, Einstieg
in das Massengeschäft oder Besetzen einer Nische.
Strategischer Partner statt Komponentenlieferant
Um in der Wertschöpfungskette aufzurücken, müssen die Zulieferer
Automobilhersteller mit integrierten Modulen statt mit einzelnen
Komponenten beliefern können. Dazu sind die Umgestaltung des
Unternehmens, die Integration bereits produzierter Komponenten oder
strategische Akquisitionen, Partnerschaften sowie Joint Venture
notwendig. Die Automobilhersteller profitieren von dieser
Entwicklung, da sie mit weniger Einzelkomponenten und Zulieferern
arbeiten müssen und so ihre Beschaffung vereinfachen und Kosten
einsparen können.
"Ziel muss sein, von den Automobilherstellern als strategischer
Partner für spezialisierte Produkte und nicht als Lieferant von
Massenware akzeptiert zu werden. So können sich die Zulieferer von
ihren Wettbewerbern abgrenzen und umgehen den Preisverfall für
Massenware", erläutert Gerald Heine.
Massenproduktion versus Nischenstrategie
Für Unternehmen, die auf das Geschäft mit Massenware setzen, ist
allein die Effizienz ausschlaggebend. Sie müssen sich bewusst sein,
dass nur Zulieferer mit den geringsten Kosten überleben werden. Diese
Strategie ist sehr risikoreich, da im Wesentlichen nur höhere
Volumina zu höheren Gewinnen führen. Die Volumina sind jedoch nicht
nur von der Qualität des eigenen Produktes, sondern auch vom
Verkaufserfolg der OEM-Plattform abhängig, in die das Produkt
eingebaut wird.
Die Nischenanbieter dagegen sind mit ihren hochspezialisierten
Produkten weniger den Preiskämpfen ausgesetzt. Um erfolgreich zu
sein, müssen sie einen hohen Zusatznutzen bieten,
Alleinstellungsmerkmale generieren und ihre Produkte bei möglichst
vielen Anbietern und Modellen etablieren.
Ausblick: Richtige Nutzung des Internet als Erfolgsbasis
Die angestrebte Kostensenkung und Effizienzsteigerung durch das
Internet ist insbesondere durch die Integration der Systeme von
Zulieferern und Kunden sowie durch einen grundsätzlichen Kulturwandel
zu erreichen. Ziel ist es, das Geschäftsmodell zu vereinfachen,
Arbeitsprozesse zu rationalisieren sowie den Kommunikationsfluss
innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu verbessern.
"In den nächsten fünf Jahren könnte der Austausch über das
Internet stark zur Effizienzsteigerung in der gesamten
Wertschöpfungskette beitragen. E-Business sollte nicht nur für
Beschaffung und Absatz von Massenware genutzt werden, sondern die
Effizienz aller Prozesse im Kerngeschäft steigern", erläutert Gerald
Heine. "Die bestehenden Systeme - sowohl intern als auch zwischen OEM
und Zulieferer - sind oft nicht integriert und werden nicht genutzt,
um kritische Entscheidungen auf Basis von Echtzeit-Informationen zu
treffen. Investitionen zur Verbesserung der internen Prozesse und
Systeme bringen vorerst mehr wirtschaftliche Vorteile, auch wenn
ihnen der Glanz bahnbrechender Internet-Strategien fehlt."
Die aktuelle Untersuchung Supplier Survival - Survival in
   the Modern Automotive Supply Chain können Sie unter
www.pwcglobal.com/de/publikationen kostenfrei im pdf-Format
herunterladen.
Für die Redaktion:
PwC ist in Deutschland mit einem Umsatz von rund 1,4 Milliarden
Euro eines der marktführenden integrierten Dienstleistungsunternehmen
im Bereich Beratung und Prüfung. Rund 11.000 Mitarbeiter arbeiten an
39 Standorten in Deutschland für nationale und internationale
Mandanten jeder Größe. Die breite Palette der Dienstleistungen
umfasst die Wirtschaftsprüfung, die Steuerberatung, die Unternehmens-
und Corporate Finance- sowie die Human Resource-Beratung. Die PwC
Corporate Finance-Beratung berät bei Unternehmensübernahmen und
-veräußerungen sowie bei Finanzierungsfragen in allen
Unternehmensphasen. Von weltweit mehr als 5.400 Corporate
Finance-Beratern des Verbunds arbeiten rund 1.200 in Deutschland an
nationalen und internationalen Projekten.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Gerald Heine
PricewaterhouseCoopers
Corporate Finance-Beratung 
Automotive Center of Competence
Tel.: 0511 / 5357 - 5276
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E-mail:  gerald.heine@de.pwcglobal.com
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