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Ernährungsindustrie: Appetit auf Kauf und Verkauf von Unternehmen gezügelt

Bonn / Frankfurt am Main (ots)

Aktuelle Studie von PwC und BVE: Unternehmen konzentrieren sich
   auf Kernkompetenzen
Übernahmen sind vor allem im Fleisch-, Milch- und Getränkesektor
   zu erwarten
Bedeutung der rechtzeitigen Unternehmensnachfolge wird von
   Mittelständlern immer noch unterschätzt
Der Konsolidierungsprozess in der deutschen Ernährungsindustrie
wird durch ein schwieriges konjunkturelles Umfeld gebremst. Eine
große Zahl von Unternehmen (41 Prozent) steht einer Akquisition
grundsätzlich positiv gegenüber, verhält sich zunächst aber
abwartend. Nur 22 Prozent der Unternehmen haben konkrete
Übernahmepläne, die sie in den nächsten Monaten verwirklichen wollen.
Eine Ausnahme stellen der Fleisch-, Milch- und Getränkesektor dar, da
hier mit einer überdurchschnittlichen Fusionsaktivität gerechnet
wird.
Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie Fusionen,
Akquisitionen und Unternehmensverkäufe in der deutschen
Ernährungsindustrie - Trends 2002 / 2003, die PwC und die
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) gemeinsam
erstellt haben. Die Studie basiert auf einer breit angelegten
Befragung von 144 Top-Managern aus der deutschen Ernährungsindustrie.
Eine vergleichbare Befragung wurde bereits im Jahr 1998 durchgeführt.
Ansteigende Verkaufsbereitschaft in Getränkeindustrie
Während generell die Bereitschaft, ein Unternehmen ganz oder
teilweise zu verkaufen, deutlich nachgelassen hat, deuten die
aktuellen Ergebnisse im Vergleich zur Umfrage von 1998 auf eine
gestiegene Verkaufsbereitschaft in der Getränkeindustrie hin.
"Der Konsolidierungsdruck in der weitgehend mittelständisch
strukturierten Ernährungsbranche besteht unverändert fort", erläutert
Werner Suhl, Partner bei PwC und Leiter des Bereiches Mergers &
Acquisitions. "In der Brauereiwirtschaft zwingt der Markteintritt
ausländischer Wettbewerber wie Interbrew und Heinecken die deutschen
Brauereien zum Handeln. Zudem haben sich mit der Einführung des
Pfands auf Dosen und Einweggebinde im Januar die Rahmenbedingungen in
der Getränkeindustrie erheblich verändert. In dieser Situation kann
eine abwartende Haltung gefährlich sein."
Konzentration auf Kerngeschäft entscheidend für Käufe und Verkäufe
Für das Management der deutschen Ernährungsindustrie sind die
Konzentration auf Kernaktivitäten, die Vervollständigung des
bestehenden Produktportfolios sowie geografische Ausbreitung die
entscheidenden Motive für eine Akquisition. Dabei steht die Expansion
im Heimatmarkt bei 67 Prozent der befragten Unternehmen an erster
Stelle. 28 Prozent planen im Rahmen einer gesamteuropäischen
Expansionsstrategie den Kauf von Unternehmen in Westeuropa (1998: 23
Prozent) und 25 Prozent wollen in Osteuropa investieren (1998: 20
Prozent).
Ausschlaggebend für Unternehmensverkäufe ist ebenfalls die
Konzentration auf Kernkompetenzen, in weitem Abstand gefolgt von der
Restrukturierung des Unternehmens und mangelnder Profitabilität. "Die
Bedeutung einer rechtzeitigen Nachfolgeregelung wird von einer
Vielzahl mittelständischer Unternehmen immer noch unterschätzt oder
verdrängt", erläutert Suhl.
Kaufobjekte nach Wachstumspotenzial und Profitabilität beurteilt
Wie bereits im Jahr 1998 werden Übernahmekandidaten vor allem nach
Wachstumspotenzial (80 Prozent) und Profitabilität (74 Prozent)
beurteilt. Bei kleineren Unternehmen steht zudem häufig die Stärkung
der eigenen Marke im Vordergrund der Akquisitionsvorhaben. Sie
beurteilen Übernahmekandidaten wesentlich danach, ob ein
einheitlicher Marktauftritt mit den bestehenden Produkten möglich
ist.
"Die Stärkung der eigenen Marke spielt insbesondere bei
Unternehmen aus der Fleisch- und Getränkeindustrie sowie bei den
Süßwarenherstellern eine wichtige Rolle, denn sie agieren in
besonders wettbewerbsintensiven Märkten und profilieren sich so
gegenüber dem Konsumenten durch ein besonderes Produktversprechen",
erläutert Sabine Eichner Lisboa, Geschäftsführerin der
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie.
Private Equity-Häuser als Gewinner von Basel II?
Nur wenige Unternehmen sind bereit, zur Finanzierung von
Übernahmen weitere Kapitalgeber aufzunehmen (14 Prozent) oder das
Kapital mittels Kapitalerhöhung selbst aufzubringen (zehn Prozent).
Die Mehrheit der Befragten (68 Prozent) bevorzugt die Finanzierung
von Übernahmen aus dem eigenen Cash Flow oder über Bankkredite (54
Prozent). "Durch die Bestimmungen von Basel II wird es für
Mittelständler jedoch zunehmend schwieriger, Finanzmittel über
klassische Bankkredite zu beschaffen", erläutert Werner Suhl,
"Private Equity-Häuser könnten diese Lücke füllen."
Umfassende externe Beratung ist gefragt
Bei Unternehmenskäufen und -verkäufen im In- und Ausland verlässt
sich die Ernährungsindustrie auf eigene Spezialisten sowie auf die
Unterstützung von Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern.
Investmentbanken spielen laut Umfrage eine untergeordnete Rolle. Mit
zunehmender Größe und Komplexität der Unternehmen - und damit auch
der Transaktionen - steigt die Bereitschaft, bei Firmenverkäufen
externe Beratungsleistungen einzukaufen.
Die aktuelle Umfrage Fusionen, Akquisitionen und
Unternehmensverkäufe in der deutschen Ernährungsindustrie - Trends
2002 / 2003 können Sie unter www.pwcglobal.com/de/publikationen und
www.bve-online.de kostenfrei im pdf-Format herunterladen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Werner Suhl
PricewaterhouseCoopers
Corporate Finance-Beratung, Mergers & Acquisitions
Tel.: 069 / 9585 - 5650
Fax:  069 / 9585 - 5955
E-mail:  werner.suhl@de.pwcglobal.com
Dr. Sabine Eichner Lisboa
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie
Tel.: 0228 / 308 29 - 52
Fax:  0228 / 308 29 - 99
E-mail:  seichner@bve-online.de

Original content of: PwC Deutschland, transmitted by news aktuell

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