PwC kann Gesamtleistung stabil halten
Vorstandssprecher Hans Wagener spricht von "respektablem" Ergebnis
Strikte Kostenkontrolle
Vorsichtiger Optimismus für 2004
Bis zu 600 neue Mitarbeiter
Frankfurt am Main (ots)
Trotz schwieriger Konjunkturlage hat die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutsche Revision AG ihre Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2002/03 (Stichtag 30.6.2003) stabil halten können. Das teilte die Gesellschaft jetzt in Frankfurt mit. Die Gesamtleistung liegt - nach dem Verkauf der Unternehmensberatung - mit rund 1,2 Milliarden Euro sogar leicht über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis (+ 2,6 Prozent). Mit der Wirtschaftsprüfung und den prüfungsnahen Beratungsleistungen wurden rund 63 Prozent der Gesamtleistung (ohne Unternehmensberatung) erwirtschaftet (668 Millionen Euro), mit der Steuer- und Rechtsberatung 22 Prozent (231 Millionen Euro) und mit der Corporate-Finance-Beratung rund 15 Prozent (156 Millionen Euro). Die Unternehmensberatung geht noch mit 125 Millionen Euro in die Gesamtleistung ein. Nach wie vor ist die Branche Financial Services (18 Prozent) der umsatzstärkste Bereich, gefolgt von Industrial Products Metals (16 Prozent), Public Services (16 Prozent), Transport und Touristik (14 Prozent) und Telekommunikation (zehn Prozent).
Mit diesem Ergebnis konnte PwC seine Position als marktführende Prüfungs- und Beratungsgesellschaft halten. Der internationale Verbund der Mitgliedsfirmen von PricewaterhouseCoopers hatte erst vor kurzem bekannt gegeben, dass der Umsatz weltweit auf 14,7 Milliarden US-Dollar gesteigert werden konnte. Die deutsche Gesellschaft bleibt drittstärkste Firma in diesem Verbund.
Jahresüberschuss und Bilanzgewinn im Konzern werden, bedingt unter anderem durch die Erträge aus dem Verkauf der Unternehmensberatung, über dem Vorjahr liegen, teilte die Gesellschaft mit. Das Ergebnis wird vom Aufsichtsrat Mitte Januar 2004 verabschiedet. Bedingt durch das konjunkturelle Umfeld sowie erhebliche Projekt- und Sonderkosten vor allem im IT-Bereich wurde das ehrgeizige Budgetziel im operativen Geschäft jedoch nicht erreicht. Vorstandssprecher Hans Wagener bezeichnete das Ergebnis dennoch als "respektabel" angesichts des schlechten konjunkturellen Umfelds. Ziel sei es für das nächste Jahr, so Wagener, "deutliche Kosteneinsparungen in allen Bereichen zu realisieren, durch erhebliche Investitionen in den Vertrieb zu Umsatzwachstum zurückzukehren und die Profitabilität des Unternehmens insgesamt wieder zu steigern". Wagener äußerte die Erwartung, dass der Markt inzwischen "aus dem Gröbsten heraus ist" und die Unternehmen aufgeschobene Investitionen inzwischen wieder angehen. Auch der Transaktionsmarkt zeige erste Zeichen der Belebung.
Zum Geschäftsjahresende beschäftigte PwC knapp über 9.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr konnten 862 Mitarbeiter eingestellt werden, für das laufende Jahr sind bis zu 600 Einstellungen in den operativen Bereichen geplant. Damit gehört PwC auch in schwieriger Zeit zu den Unternehmen, die in nicht unerheblichem Maße hochqualifizierten Akademikern einen zukunftsorientierten Arbeitsplatz bieten können.
Die Marktveränderungen in der Folge neuer regulatorischer Vorschriften sieht Wagener als "erhebliche Chance" für das Unternehmen, mit neuen Produkten und führender Qualität auch neue Marktsegmente gezielter als bisher zu besetzen. Vor allem die Beratung des expandierenden Mittelstandes in Deutschland werde sich neben den großen global tätigen Kunden zu einer starken Wachstumssäule entwickeln. Entsprechend hat PwC seine Vertriebsstruktur in der Fläche durch Konzentration der Standorte in den Regionen gestärkt. Mit dieser Bündelung der Kräfte soll sichergestellt werden, dass das gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens in jeder Region und an jedem Standort angeboten werden kann. PwC ist die einzige der großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die ein derart flächendeckendes Netz von rund 35 Vertretungen anbietet.
Wagener warnte gleichzeitig vor überzogenen staatlichen Regelungen zur Trennung von Prüfung und Beratung: "Wir haben in Deutschland keinen Anlass, über die strikten Regulierungen auf dem US- amerikanischen Kapitalmarkt hinauszugehen. Wer meint, nach der erzwungenen Abtrennung der Unternehmensberatungszweige bei den großen Prüfungs- und Beratungsgesellschaften auch noch die Steuerberatung untersagen zu müssen, versteht die Märkte nicht. Eine höhere Unabhängigkeit des Abschlussprüfers erreicht man mit einem solchen Schritt nicht." Wagener äußerte die Überzeugung, dass in Europa die Gesetze, die Berufsordnungen sowie die internen Qualitätsrichtlinien der Gesellschaften ausreichten, um jene Unabhängigkeit sicherzustellen, die die Kapitalmärkte heute erwarten. Das so genannte "Selbstprüfungsverbot" (es untersagt dem Abschlussprüfer, Sachverhalte zu testieren, die er vorher selbst gestaltet hat) besteht im deutschen Rechtskreis seit Jahrzehnten.
In der Diskussion um eine verbesserte Berufsaufsicht begrüßte Wagener die jüngsten Ansätze des Bundesjustizministeriums, mit der Schaffung der Enforcement-Einrichtung im Wesentlichen auf die Selbstregulierungskräfte der Märkte und des Berufsstands zu setzen. PwC habe im abgelaufenen Jahr erheblich in seine eigenen Qualitätssicherungs- und Risikosysteme investiert und liege weit über den gesetzlichen Anforderungen. Dies habe auch der Peer Review ergeben, dem sich PwC - wie alle großen WP-Gesellschaften in Deutschland - freiwillig unterworfen hat.
Wagener erklärte, dass die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahres Anlass zum vorsichtigen Optimismus gäben: "Die verstärkten Vertriebsanstrengungen und die eingeleiteten Sparmaßnahmen beginnen langsam zu greifen. Der Trend muss sich jetzt jedoch stabilisieren, um für das gesamte Jahr ein positives Ergebnis zu bringen." Zahlen für das erste Halbjahr nannte der Vorstandssprecher nicht. Wagener selbst hatte das Amt des Vorstandssprechers mit Wirkung zum 1. Juli 2003 von Professor Rolf Windmöller übernommen.
Ihr Ansprechpartner: Dr. Klaus-Ulrich Moeller PwC Deutsche Revision / PricewaterhouseCoopers Leiter Konzernkommunikation Tel.: 069 / 9585-1577 Fax: 069 / 9585-3331
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