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Unterhaltungs- und Medienbranche: Nachhaltiges Wachstum nur durch neue Geschäftsmodelle

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie A New Era for Content: Digitale Inhalte und verändertes
Verhalten der Konsumenten erfordern neue Geschäftsmodelle /
Potenziale neuer Technologien für den Schutz und Vertrieb digitaler
Inhalte nutzen / Raubkopien verursachen Schäden in Milliardenhöhe
Die Unterhaltungs- und Medienindustrie steht trotz der derzeit
signifikanten Einbußen durch Raubkopien und Produktpiraterie weltweit
vor einem bedeutenden Wachstum. Auslöser werden neben der erheblichen
Zunahme an Breitbandanschlüssen in privaten Haushalten und einer
höheren Datenübertragungsrate vor allem neue Formate und Geräte sein,
die das Angebot und den Vertrieb von digitalen Inhalten wie z.B.
Musikstücken und Kinofilmen an Endverbraucher erweitern und
vereinfachen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem Umgang mit Rechten
für digitale Inhalte (Digital Rights Management, abgekürzt: DRM) zu.
Medienunternehmen setzen DRM bislang vor allem zum Schutz dieser
Inhalte vor Diebstahl, unerlaubten Kopien und Weiterverkauf ein. Die
Möglichkeiten von DRM gehen jedoch weit über die Prävention von
Straftaten hinaus. Die Techniken, die das Management digitaler Rechte
(DRM) beinhaltet, wie z.B. die Verschlüsselung und Markierung von
Inhalten, ermöglichen wiederum erst neue Geschäftsmodelle. Diese
sollen die Einkünfte von Urhebern, Verlagen, Platten-, Film- und
Produktionsfirmen nicht nur sichern, sondern wesentlich steigern,
indem sie auf die Bedürfnisse und das geänderte Konsumverhalten der
Zielgruppen besser eingehen. Dies sind die Schlussfolgerungen der
aktuellen Untersuchung A New Era for Content von
PricewaterhouseCoopers (PwC), die auf der PwC-Studie Entertainment
and Media Outlook: 2003-2007 basiert.
Zahl der Breitbandanschlüsse wächst bis 2007 um 29 Prozent
   jährlich
Nach Erhebungen der Studie hat sich die Zahl der
Breitbandanschlüsse weltweit bis 2002 um 56 Prozent erhöht und wird
rund um den Globus bis zum Jahr 2007 um durchschnittlich 29 Prozent
pro Jahr wachsen. Für Medien und Unterhaltungskonzerne ergibt sich
dadurch die Chance, ihren Kunden umfangreichere Inhalte (content) wie
Musik- und Videodateien bei deutlich kürzeren Ladezeiten als bisher
anzubieten. "Ab dem Jahr 2006 werden Breitband- und Content-Anbieter
mit etablierten digitalen Inhalten erstmals substanzielle Umsätze
erzielen", prognostiziert Dr. Werner Trattnig, Direktor des Global
Technology Centre Menlo Park im Bereich Entertainment & Media bei
PwC. Breitband ist jedoch nach Sicht der Autoren der PwC-Studie nur
ein erster Einstieg zu weiteren Entwicklungen, die bereits im Gange
sind: im Bereich der kabellosen Datenübertragung wie z.B. über
Wireless LANs (WLANs) können bereits heute 54 Megabyte pro Sekunde
übertragen werden. Mobiltelefonhersteller arbeiten an einer neuen
Mobilfunkgeneration, die Videoübertragungen ermöglichen soll. Die
nächste WLAN Generation, WiMAX, mit einem Zellenradius von bis zu 50
Kilometer und einer Bandbreite von bis zu 100 Mega-Bit pro Sekunde,
ist nach Prognosen der PwC-Autoren in weniger als drei Jahren
Standard. Diese Entwicklung hat Einfluss auf Mobiltelefone und
mobiles Computing sowie auf zukünftige Endgeräte, Displays und
Datenformate - Think TiVo, iPod und Movielink sind hier Beispiele der
neuesten Entwicklungen.
Musik- und Filmbranche: Raubkopien verursachen Milliardenschäden
"Trotz der atemberaubend schnellen Entwicklungen auf dem Gebiet
der Datenübertragung und den damit verbundenen Chancen ist die
Diskussion in der Unterhaltungs- und Medienbranche nach wie vor stark
auf die Produktpiraterie fixiert", so Dr. Werner Trattnig. Unter
Plattenfirmen sind die wirtschaftlichen Verluste, die durch das
kostenlose Herunterladen von Musikstücken, Kopieren und Tauschen über
Internetbörsen (file sharing) entstehen, zu einem Dauerthema der
Branche geworden. Erhebungen von PwC zufolge hatte illegales "file
sharing" einen wesentlichen Anteil am achtprozentigen Umsatzrückgang
der amerikanischen Musikindustrie 2002 in Höhe von rund 2,6
Milliarden US-Dollar. Der Schaden geht dabei sowohl auf das Konto von
professionellen Datenpiraten, die Beiträge im großen Stil
herunterladen und weiterverkaufen, als auch von privaten Nutzern, die
einzelne Stücke aus dem Netz ziehen. Musiktauschbörsen haben weltweit
schätzungsweise 150 bis 200 Millionen Teilnehmer. Nicht minder groß
ist der Schaden, der der Filmbranche durch die unrechtmäßige
Aufzeichnung, Weitergabe und Ausstrahlung von digitalem Filmmaterial
entsteht - allein im Jahr 2001 gingen der US-Filmbranche durch
Raubkopien drei Milliarden US-Dollar Umsatz verloren.
Menschliches Fehlverhalten wesentliche Ursache für
   Sicherheitslücken
Erhebungen von PwC zufolge gilt nach wie vor die Faustregel, dass
nur zehn Prozent der Sicherheitslücken auf technische Probleme, 90
Prozent jedoch auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen sind.
Dennoch schenkt die Branche dem vorsichtigen Umgang mit
Originalmaterial vor der Erstveröffentlichung offensichtlich noch zu
wenig Beachtung: So gaben in einer Umfrage der Fachzeitschrift
Information Week vor zwei Jahren 34 Prozent der befragten Personen
aus der Unterhaltungs- und Medienbranche an, dass Sicherheit
innerhalb ihrer Firma nicht oder kaum in Einklang mit den
Geschäftszielen stehe.
Neue Technologie zum Schutz digitaler Inhalte
Um dem Missbrauch einen Riegel vorzuschieben, soll die bessere
Handhabung der Rechte von digitalen Inhalten (DRM) helfen. Hierzu
werden Informationen über Urheber- und Nutzungsrechte bereits in die
Musik- oder Videodateien eingebettet und erfüllen mehrere Funktionen:
Sie dienen zum einen als Kopierschutz, etwa durch Verschlüsselung der
Daten. Sie geben - unter Berücksichtigung des Datenschutzes - zum
anderen auch Auskunft über das Kaufverhalten des einzelnen Kunden.
Dadurch ermöglichen sie letztendlich neue Marketing-Strategien und
Geschäftsmodelle für den Vertrieb von digitalen Inhalten.
Erforderlich für den Durchbruch der DRM-Technologie sind vor allem
einheitliche Standards, die Einführung eines bequemen Bezahlsystems
für legal zu erwerbende Dateien sowie bessere und sichere
Arbeitsabläufe bei den Firmen und ihren Geschäftspartnern.
Angst vor Raubkopien blockiert Vermarktung von digitalen Inhalten
Einen vollkommenen Schutz vor Raubkopien gibt es nicht - dessen
muss sich letztendlich jeder Anbieter von digitalisierten Inhalten
bewusst sein. Folglich sind Verluste einzukalkulieren und die
Unternehmen müssen einen Kompromiss zwischen dem absoluten Schutz
ihrer Produkte vor Raubkopien und ihrer Vermarktung eingehen. "Die
Furcht vor einer nicht 100prozentig geschützten Ausstrahlung der
Inhalte im Netz war in der Vergangenheit häufig der Grund für
verpasste Gelegenheiten", so Dr. Werner Trattnig. "Der um Jahre
verzögerte Markteintritt der DVD, der auf die Skepsis von
Content-Anbietern zurückzuführen ist, sollte den Unternehmen eine
Warnung sein."
Die Studie können Sie als pdf-Dokument bestellen bei:
    daniela.mongiat@de.pwc.com
Für die Redaktion
PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit 9.000 Mitarbeitern
und einem Umsatzvolumen von 1,2 Milliarden Euro eine der führenden
Prüfungs- und Beratungsorganisationen. An 28 Standorten arbeiten
Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe.
Kerndienstleistungen sind Assurance (Wirtschaftrsprüfung und
prüfungsnahe Beratung), Tax (Steuerberatung) und Advisory
(Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung). Durch langjährige
Industriekompetenz und starke regionale Präsenz decken wir die
Bedürfnisse unserer Mandanten aus wichtigen Branchen, im
mittelständischen Bereich sowie der Öffentlichen Hand optimal ab.

Pressekontakt:

Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (0 69) 95 85 - 16 69
Fax: (0 69) 95 85 - 33 31
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com

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