Topmanager erwarten deutlichen Anstieg der Compliance-Kosten
Frankfurt am Main (ots)
Aktuelle PwC-Befragung US-amerikanischer und europäischer Konzernchefs ergibt: Mehr als 40 Prozent haben keinen genauen Überblick über ihre tatsächlichen Compliance-Ausgaben - Zweifel am Return on Investment
Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Topmanager US-amerikanischer und europäischer Konzerne rechnet in den nächsten ein bis zwei Jahren mit einem Anstieg ihrer Ausgaben für die Kontrolle und Einhaltung externer und interner Vorschriften (engl. Compliance) um durchschnittlich 23 Prozent. Immerhin 44 Prozent der Unternehmer (Europa: 48 Prozent, USA: 38 Prozent) haben keinen genauen Überblick darüber, wie hoch ihre Compliance-Ausgaben tatsächlich sind. 59 Prozent der Firmenlenker beurteilen ihre Programme zudem als "teilweise ineffizient". Zu diesen Ergebnissen kommt das aktuelle Management Barometer: Cost of Compliance, eine Umfrage von PricewaterhouseCoopers (PwC) unter 278 Geschäftsführern und Finanzvorständen.
Immerhin 45 Prozent der befragten Unternehmer glauben, ihre Compliance-Ausgaben exakt bestimmen zu können. Die meisten dieser Unternehmen beziehen jedoch bei ihren Berechnungen nicht alle tatsächlichen Kosten ein. So werden häufig keine Sanierungskosten, Geldbußen, Strafzahlungen, entstandene Umsatzverluste oder durch Compliance-Fälle gebundene Managementkapazitäten berücksichtigt.
Kurt Glasner, Leiter des Bereichs Performance Improvement bei PwC: "Unternehmen investieren beträchtliche Summen in die Optimierung ihrer Compliance-Programme, oft sogar mehr als sie eigentlich wissen. Die Untersuchung zeigt, dass es erheblichen Nachholbedarf gibt, wenn es um die Transparenz der Kosten und der Effizienz geht. Die Risiken, die durch nicht funktionstüchtige Compliance-Programme entstehen, sind für multinationale Unternehmen sehr groß."
Während 52 Prozent der befragten Manager keine klare Vorstellung davon haben, welchen Nutzen ihr Unternehmen aus den Compliance-Ausgaben zieht, glauben 49 Prozent, dass ihre Programme verbessert werden müssten. Nahezu alle (90 Prozent) wollen in den kommenden 12 bis 24 Monaten ihr Risiko-Management optimieren (78 Prozent aller Nennungen), die Abläufe vereinfachen (72 Prozent) und die Kosteneffizienz steigern (66 Prozent). Dabei rechnen die Manager in diesem Zeitraum mit einem Anstieg ihrer Compliance-Ausgaben um 9,9 Prozent.
Insgesamt, so schätzen die Manager, geben ihre Unternehmen derzeit rund sechs Prozent des Gesamtbudgets für Compliance-Programme aus, europäische Firmen 6,5 Prozent, US-amerikanische Unternehmen 5,9 Prozent.
74 Prozent der Ausgaben entfallen auf externe Anforderungen und Vorschriften, darunter Abschlussprüfungen (Audits) und Berichte für Aufsichtsbehörden. "In den Vereinigten Staaten liegt diese Quote wegen der strengen Bestimmungen des Sarbanes-Oxley Acts sogar bei 84 Prozent, in Europa hingegen bei 61 Prozent", so Christof Menzies, Partner bei PwC im Bereich Advisory. Für interne Programme, dazu zählen vor allem Risiko-Management-Systeme und ethische Verhaltensregeln, wenden europäische Unternehmen 39 Prozent ihrer Compliance-Budgets auf, nur 16 Prozent die US-amerikanischen Firmen.
Das aktuelle Management Barometer: Cost of Compliance können Sie kostenfrei im pdf-Format herunterladen unter: www.barometersurveys.com
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