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Energiebranche: Erster Erfahrungsbericht zur Umsetzung des Sarbanes-Oxley Acts zeigt Schwächen der internen Kontrollsysteme auf

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Bericht Sustainable from the Start bündelt Erfahrungen von US-
   amerikanischen und europäischen Energie- und  
   Versorgungsunternehmen / Mangel an qualifizierten Mitarbeitern /  
   Empfehlungen für die praktische Umsetzung
Ab dem 15. Juli kommenden Jahres müssen alle Unternehmen, die am
US-amerikanischen Kapitalmarkt vertreten sind, die Vorgaben der sog.
Section 404 des Sarbanes-Oxley-Actes (SOA) erfüllen. Für
US-amerikanische Unternehmen gilt die Frist bereits seit dem 15.
November 2004. Die Vorschriften der Section 404 regeln die
Einrichtung, Pflege, Dokumentation und Bewertung eines internen
Kontrollsystems zur Finanzberichterstattung in den Unternehmen. Von
dieser Regelung betroffen sind folglich auch an einer US-Börse
(i.d.R. der NYSE) gelistete deutsche Konzerne sowie deutsche
Tochterunternehmen börsennotierter amerikanischer Gesellschaften. Der
SOA wurde im Juli 2002 von der US-Regierung in Folge zahlreicher
Unternehmenszusammenbrüche erlassen, um das Vertrauen der Anleger in
den Kapitalmarkt wiederherzustellen.
Der aktuelle Bericht Sustainable from the Start von PwC bündelt
erstmals die Erfahrungen, die Unternehmen der Energiebranche bei der
Umsetzung der Vorgaben der Section 404 gemacht haben. Der Bericht
basiert auf einem Roundtable-Gespräch, zu welchem PwC im März dieses
Jahres 26 Topmanager US-amerikanischer und europäischer Unternehmen
der Öl-, Gas- und Stromversorgungsindustrie nach Madrid eingeladen
hatte. Auf Basis der Erfahrungswerte vor allem der US-amerikanischen
Manager, die die erste Phase der Umsetzung bereits hinter sich haben,
gibt der Report zudem Empfehlungen, wie Unternehmen der
Energiebranche von einem nachhaltigen SOA-Ansatz profitieren können.
Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems beruhen vor
allem auf dem Mangel an qualifizierten und geschulten Mitarbeitern
Sustainable from the Start zeigt auf, dass in den USA innerhalb der
ersten sechs Monate der Umsetzung der Vorgaben der Section 404
bereits 36 schwerwiegende Mängel, sog. "material weaknesses",
registriert wurden. Mängel dieser Art werden dann beanstandet, wenn
abzusehen ist, dass eine Fehlinformation innerhalb der
Finanzberichterstattung mit großer Wahrscheinlichkeit durch das
interne Kontrollsystem nicht verhindert oder entdeckt wird. Diese Art
von Mängeln müssen öffentlich bekannt gegeben werden.
Eine genauere Analyse der offengelegten schwerwiegenden Mängel
offenbart speziell bei Unternehmen aus dem Energiesektor vor allem
Defizite im Zusammenhang mit den Ressourcen an qualifizierten
Mitarbeitern: 22 Prozent aller veröffentlichten schwerwiegenden
Mängel betreffen den Bereich der qualifizierten Anwendung der GAAP
(Generally Accepted Accounting Principles). 19 Prozent der
schwerwiegenden Mängel beruhen auf einem Mangel an ausreichenden und
gut ausgebildeten Mitarbeitern, die die Vorgaben des SOA entsprechend
umsetzen können - aber auch an mangelndem Training des Personals
seitens des Unternehmens. Weitere "material weaknesses" wurden in den
Bereichen IT- und Applikationssysteme-Sicherheit und
Benutzerberechtigungen sowie in der Rechnungslegung für steuerliche
Sachverhalte und deren Controlling aufgedeckt (jeweils 11%).
Kurzfristige Lösungen oder nachhaltiger Ansatz?
Die Manager der US-amerikanischen Unternehmen artikulieren im
PwC-Bericht deutlich die wesentliche strategische Entscheidung, vor
welcher all diejenigen Unternehmen der Energiebranche stehen, die
sich derzeit auf die Umsetzung der SOA-Vorgaben vorbereiten: Zahlt
sich ein kurzfristiger Lösungsansatz aus oder lassen sich die neuen
Herausforderungen, die die Umsetzung der Vorgaben des SOA mit sich
bringen, besser durch einen nachhaltigen Ansatz erfüllen? 
Christof Menzies, Partner und SOA-Experte bei PwC im Bereich
Advisory, fasst die ersten Erfahrungen von US-Energieunternehmen mit
Section 404 wie folgt zusammen: "Die Botschaft für europäische und
andere ausländische Unternehmen, die die Vorgaben bis 15. Juli
kommenden Jahres erfüllen müssen, ist eindeutig: Sie müssen den
Aufschub, den Ihnen die SEC eingeräumt hat, dazu nutzen, die Vorgaben
für ein internes Kontrollsystem von Anfang an als nachhaltigen
Prozess im Unternehmen zu implementieren. Wer zu kurz springt,
riskiert eine auf Dauer wenig tragfähige just-in-time-Lösung".
Unternehmenskultur auf dem Prüfstand
Unternehmen müssen nach Section 404 ihre internen Kontrollprozesse
detailliert und akribisch dokumentieren sowie deren Defizite
identifizieren und korrigieren. Hierzu muss sichergestellt sein, dass
das Unternehmen die Kosten der Umstellung tragen kann und dass die
internen Vorschriften der Kontrolle so ausgestaltet und umgesetzt
werden, dass sie Bestandteil der Unternehmenskultur sind. 
Für die Energiebranche stellt der Sarbanes-Oxley Act eine gewaltige
Herausforderung dar. Öl- und Gasunternehmen sowie Stromversorger sind
traditionell durch eher dezentrale Strukturen geprägt und agieren in
einem Umfeld, das immer komplexer wird. Interne Kontrolldefizite
können schwerwiegende Auswirkungen auf die Richtigkeit der
Finanzberichterstattung haben. Berichterstattung über Reserven,
Stilllegungen, Schwierigkeiten beim Kundeninkasso, Energy-Trading,
Besteuerung und CO2-Zertifikate sind nur einige Bereiche, die
besonders im Fokus dieser Branche stehen.
Checkliste hilft Unternehmen bei der praktischen Umsetzung
PwC hat, basierend auf den Erfahrungen der US-Unternehmen, eine
Liste mit Empfehlungen für die praktische Umsetzung der SOA
404-Vorgaben zusammengestellt. Die Liste soll dabei helfen, das neue
Instrumentarium von Anfang an kosteneffizient und nachhaltig
anzuwenden. Betroffene Unternehmen sollten dabei drei Voraussetzungen
als Basis für eine bestmögliche Umsetzung schaffen: eine
Organisationsstruktur mit eindeutigen Verantwortlichkeiten, eine
effiziente Betriebsstruktur und eine unterstützende IT-Struktur.
Interne Kontrollprozesse für nachhaltigen Erfolg nutzen
"Einige Unternehmen hat die erstmalige Umsetzung des SOA vor große
Herausforderungen gestellt. Aber viele haben die Chance erkannt, die
die Umsetzung der Vorschriften für eine gleichzeitige effizientere
Gestaltung der Organisation innerhalb des Unternehmens mit sich
bringt: Die Offenlegungspflicht ermöglicht den Gesellschaften den
effektiven Wettstreit um Kapital - und zuverlässig gestaltete,
interne Kontrollen sind auch für die zukünftige Leistung und den
Erfolg eines Unternehmens von großem Nutzen", erläutert Manfred
Wiegand, Global Utilities Leader von PwC.
"Das Roundtable-Gespräch in Madrid zeigte wiederholt, dass die
Vorgaben des SOA die Zeit der Unternehmensführung erheblich in
Anspruch genommen und oft eine Änderung der Prioritäten nach sich
gezogen haben. Die Bilanz des ersten SOA-Jahres in der
US-amerikanischen Energiebranche ist eindeutig und sollte
europäischen Branchenvertretern die Marschrichtung vorgeben: Wichtig
sind ein Top-Down-Ansatz, die Schärfung des Urteilsvermögens
bezüglich interner Kontrollen auf allen Managementebenen und der
Umsetzungskompetenz bei den Mitarbeitern sowie die Integration der
internen Kontrollen in den Jahres- und Konzernabschluss und deren
Prüfung", so Manfred Wiegand.
Den PwC-Report Sustainable from the start finden Sie im Internet:
www.pwc.com/de unter: Branchen / Energy / Publikationen. 
Weitere Informationen zum Thema SOA finden Sie im Internet
www.pwc.com/de  unter Themenpools / SOA.
Ansprechpartner:
Manfred Wiegand
   PricewaterhouseCoopers
   Energy, Utilities & Mining
   Moskauer Straße 19
   40227 Düsseldorf
   Tel.: (0211) 981- 2812
   E-Mail:  manfred.wiegand@de.pwc.com
Christof Menzies
   PricewaterhouseCoopers
   Advisory
   Olof-Palme-Straße 35
   D-60439 Frankfurt / Main 
   Tel.: (069) 9585-1122
   E-Mail:  christof.menzies@de.pwc.com
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Pressekontakt:

Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
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60439 Frankfurt / Main
Tel.: (069) 95 85 - 16 69
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com

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