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Metropolen der Welt im Wettlauf um Investitionen und Kreativität

Frankfurt am Main (ots)

Globalisierung setzt auch Metropolen weltweit unter Handlungsdruck
PwC-Studie benennt entscheidende Ressourcen im weltweiten 
   Wettbewerb
Moderne Städte als Marke und Unternehmen
Im Jahr 2030 werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund
60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Entsprechend kommt
der Stadt eine herausragende Bedeutung als Schrittmacher der
gesellschaftlichen Entwicklung zu. Gleichzeitig müssen sich die
Metropolen mit globalen Trends auseinander setzen, die einerseits
Handlungsspielräume verengen, andererseits neue Chancen eröffnen. An
erster Stelle steht die Globalisierung, die den Wettbewerb auf
nationaler und internationaler Ebene verschärft. Dabei konkurrieren
Städte nicht nur um Investitionen, sondern auch um das kreative
Potenzial von Einwohnern und Unternehmen. "Wettbewerbsfähige Städte
brauchen Perspektiven und Visionen für ein strategisches
Stadtmanagement, das die Kreativität, das Wissen und die Wünsche der
Bürger berücksichtigt", betont PwC-Vorstand Dr. Norbert Vogelpoth
anlässlich der Vorstellung der Studie "Cities of the Future - Global
Competition, Local Leadership".
Der Report basiert auf Interviews, die PwC mit Bürgermeistern und
Stadtmanagern in weltweit 44 Städten geführt hat. Gefragt wurde nach
den wichtigsten Herausforderungen aus Sicht der lokalen
Verantwortlichen, ihren Lösungsansätzen und Plänen für die Zukunft
der Stadt. Aus Deutschland sind Berlin und Frankfurt am Main
vertreten.
Globale Trends verlangen flexible Antworten
Bei allen Unterschieden zwischen den untersuchten Metropolen
kristallisiert die Studie verschiedene globale Megatrends heraus, die
auf alle Städte - wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß - Einfluss
haben. Dabei ist es durchaus möglich, dass verschiedene, einander
widersprechende Trends gleichzeitig wirken, wie der PwC-Report
aufzeigt: Zwar bringt die Urbanisierung mehr Menschen in die Städte
als je zuvor - gleichzeitig wird sich die städtische Gesellschaft
durch steigende Konsumorientierung, unterschiedliche
Bildungsstandards und verstärkten Individualismus immer stärker in
einzelne Gruppen aufteilen. Die Integration unterschiedlicher
Bevölkerungsgruppen in die Stadtgesellschaft ist nicht erst seit den
Unruhen des vergangenen Jahres in den französischen Vorstädten ein
globales Thema. Darüber hinaus verläuft der technologische Wandel
rasanter und eröffnet neue, bessere Kommunikationsmöglichkeiten
zwischen Stadtregierungen und Bürgern - gleichzeitig droht die
"digitale Spaltung" der Gesellschaft in Gruppen mit und ohne Zugang
zu IT-Netzen, der für die Teilhabe an politischen Entscheidungen
zunehmend wichtiger wird. Und schließlich müssen die
Entscheidungsträger in den Städten den Bedürfnissen der etablierten,
alternden Bevölkerungsgruppen ebenso gerecht werden wie denen der
jungen oder neu zugewanderten Einwohner. Hinzu kommt, dass die
Entwicklungen immer schneller ablaufen und die Trennlinien zwischen
öffentlichem und privatem Leben oder auch Arbeit und Freizeit immer
unschärfer werden.
Stadtplanung braucht Visionen
Eine langfristige Stadtplanung braucht eine Vision und vor allem
die organisatorische Umsetzung dieser Vision. Doch dies ist, wie die
Studie zeigt, keine einfache Aufgabe, da zahlreiche Einflussfaktoren
eine zielorientierte Umsetzung erschweren.
So will der Bürgermeister und Wirtschaftssenator von Berlin,
Harald Wolf, die Hauptstadt als Wissensmetropole etablieren. Dazu
setzt er auf das kreative Potenzial und die ungebrochene
Anziehungskraft Berlins auf junge Menschen. Gleichzeitig räumt Wolf
jedoch ein, dass die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche
Stadtentwicklung die Überwindung der Arbeitslosigkeit ist: "Die
Schaffung neuer Jobs durch eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
der Stadt hat daher absolute Priorität", betont der
Wirtschaftssenator.
Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth setzt auf eine weiter
fortschreitende Entwicklung der Stadt hin zur Finanz- und
Technologiemetropole, die dank ihrer zentralen Lage und des
internationalen Klimas noch attraktiver für ausländische Investoren
werden soll. Doch auch sie weist darauf hin, dass "...der Kampf gegen
die Arbeitslosigkeit die zentrale soziale Frage des kommenden
Jahrzehnts" und für das gesellschaftliche Klima der Stadt von großer
Bedeutung ist.
Einige Städte haben ihre Zukunftsvisionen konkretisiert und in
ihre politische Agenda aufgenommen. Oslo beispielsweise will sich bis
2020 zur Umwelt-, Kultur- und Wissensmetropole entwickeln. Erste
Schritte auf diesem Weg sind die Bewerbung als Kulturhauptstadt
Europas 2011 und der Bau eines neuen Opernhauses. Barcelona setzt auf
einen wirtschaftlichen und sozialen Wandel, der bis 2015 innovative
Dienstleistungsbranchen und ein hoch qualitatives Bildungssystem in
der Stadt etablieren soll. Bereits jetzt ist es gelungen, die Zahl
der Schulabbrecher deutlich zu senken. Und Melbourne verfolgt mit dem
"City Plan 2010" eine Vision, die gleichermaßen für wirtschaftliches
Wachstum, soziale Gerechtigkeit und eine saubere Umwelt steht.
Ressourcen intelligent nutzen
Visionen können nur dann zur Realität werden, wenn
Entscheidungsträger die Ressourcen einer Stadt analysieren und
intelligent nutzen. Wie Wirtschaftsunternehmen müssen auch die Städte
ihre Ressourcen als Kapital behandeln und im Interesse der Bürger
einsetzen. Im Einzelnen identifiziert die Studie sechs Kapital-
beziehungsweise Ressourcentypen.
Intellektuelles Kapital
Die Stadt der Zukunft braucht eine Kultur der Innovation. Das
intellektuelle Potenzial der Stadt muss erfasst und analysiert
werden. Regierungen müssen sich fragen, ob die Investitionen in
Wissen und Ausbildung der Bürger ausreichend und zielgenau sind und
wie die Stadt fehlende Fachkräfte und Experten anziehen kann. Denn
das intellektuelle Potenzial der Bürger kann entscheidend sein im
Wettbewerb um Investitionen.
Soziales Kapital
Gefordert sind Institutionen, die Vielfalt ermöglichen, ohne
Bürger auszugrenzen. Ziel ist die Schaffung von Vertrauen und
Sicherheit. Eine niedrige Kriminalitätsrate, ein hohes Ausbildungs-
und gutes Gesundheitsniveau können als Gradmesser für das soziale
Kapital einer Stadt heran gezogen werden.
Demokratieressourcen
Aktive Beteiligung und politisches Engagement der Bürger sind für
die Stadtentwicklung entscheidend. Dem nachlassenden politischen
Interesse könnte mit berechenbaren und transparenteren
Entscheidungsprozessen und einem offenen Dialog begegnet werden.
Technologisches Kapital
Die Anforderungen an die technologische Infrastruktur der Stadt
werden immer komplexer. Neben den grundlegenden Bedürfnissen wie
Wohnung, Verkehr, Wasser- und Energieversorgung müssen Städte auch
funktionierende und moderne Kommunikationsnetze vorhalten.
Natürliche Ressourcen
Städte mit hoher Lebensqualität haben bessere
Wachstumsperspektiven. Eine nachhaltige Stadtentwicklung
berücksichtigt Umweltaspekte in allen anderen Politikbereichen. Die 
Einbeziehung der Bürger in die Umweltpolitik ist von heraus ragender
Bedeutung.
Kulturelle Ressourcen
Kultur- und Freizeitangebote spielen für die Wahrnehmung der Stadt
durch Bürger, Besucher und Investoren eine wichtige Rolle. Doch
reichen isolierte Veranstaltungen oder Einrichtungen in der Regel
nicht aus, um das Interesse an einer Stadt auf Dauer aufrecht zu
erhalten.
Finanzkapital
Fast alle Städte sehen sich mit dem Problem konfrontiert, dass die
finanziellen Anforderungen steigen und die Einnahmen sinken. Einen
einfachen Ausweg gibt es nicht. Ein erster Schritt aus dem Dilemma
ist die Übernahme eines unternehmerischen Ansatzes: Welche
Dienstleistungen werden wirklich benötigt, wie hoch sind die
tatsächlichen Kosten und welche Anbieter könnten günstiger liefern?
Zur Effizienzsteigerung ist die verstärkte Auslagerung öffentlicher
Aufgaben an private Unternehmen ebenso denkbar wie eine stärkere
Aufgabenteilung zwischen mehreren Städten.
Moderne Städte als Marke und Unternehmen
Um im nationalen und internationalen Wettbewerb der Städte
bestehen zu können, wird ein unverwechselbares Bild der Stadt
benötigt. Dieser Markengedanke wird deutlich an den Slogans, mit
denen sich die Städte präsentieren. So bezeichnet sich Oslo als "The
blue green City" unter Anspielung auf die Vision einer
umweltfreundlichen am Meer gelegenen Stadt.
Die Städte müssen sich als Unternehmen verstehen, dessen
Gewinnmaximierung in der Steigerung der Zufriedenheit der Bürger
besteht. Dementsprechend können auch Managementwerkzeuge der
Wirtschaft auf Unternehmen übertragen werden. "Die erfolgreiche
Umsetzung der entwickelten Vision und deren Implementierung in die
städtische Organisation verlangt ein professionelles
Projektmanagement und ein kontinuierliches Monitoring der
Zielverfolgung" unterstreicht Vogelpoth.
Die Studie "Cities of the Future - Global Competition, Local
   Leadership" von PricewaterhouseCoopers können Sie bei
    karim.schaefer@de.pwc.com bestellen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Norbert Vogelpoth
PricewaterhouseCoopers AG
Public Services Leader / Mitglied des Vorstands
Tel.: 0211/981-2935
E-Mail:  norbert.vogelpoth@de.pwc.com
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG
Corporate Communications / Presse
Tel.: 069/95 85-54 35
E-Mail :  karim.schaefer@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
PricewaterhouseCoopers (PwC) ist in Deutschland mit rund 8.000
Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,1 Milliarde Euro eine
der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten
arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten jeder
Größe in den Bereichen Assurance (Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe
Dienstleistungen), Tax (Steuerberatung) und Advisory (Transaktions-,
Prozess- und Krisenberatung). Durch eine hohe Branchenkompetenz und
starke regionale Präsenz deckt PwC die Bedürfnisse der Mandanten aus
Industrie, Dienstleistung und öffentlicher Hand optimal ab.

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