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Wenn Wohlstand krank macht: Chronische Erkrankungen schwächen Wirtschaftswachstum

Frankfurt am Main (ots)

Wachsender Wohlstand führt weltweit zu dramatischem Anstieg
   chronischer Erkrankungen /  PwC-Studie: Arbeitsausfall verschlingt
   drei Prozent der globalen Wirtschaftsleistung / Prävention bringt
   Unternehmen hohe Rendite
Der wachsende Wohlstand in den Industrie- und Schwellenländern 
wird in den kommenden Jahren zu einem dramatischen Anstieg 
chronischer Erkrankungen führen. Die ökonomischen Folgen sind 
gravierend: "Bis 2015 werden schätzungsweise drei Prozent der 
globalen Wirtschaftsleistung durch die Folgen von 
Wohlstandskrankheiten verloren gehen, wenn die Investitionen in 
Gesundheitsprävention nicht deutlich steigen", betont Harald Schmidt,
Partner bei PricewaterhouseCoopers (PwC), Leiter des 
Geschäftsbereichs Healthcare. Der Kampf gegen Diabetes, 
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenleiden und andere chronische 
Erkrankungen ist nicht nur eine gesellschaftliche Aufgabe, sondern 
fordert auch die Unternehmen heraus. Derzeit investiert zwar gut die 
Hälfte der vom PwC Health Institute befragten multinationalen 
Konzerne in unternehmensinterne Präventionsprogramme, wie aus der 
Studie "Working Towards Wellness: Accelerating the Prevention of 
Chronic Diseases" hervor geht. "Angesichts der hohen Rendite, die 
Gesundheitsinvestitionen bringen, ist diese Quote jedoch erstaunlich 
niedrig: Der Studie zufolge erhalten Unternehmen für jeden Dollar 
oder Euro, den sie für Präventionsmaßnahmen ausgeben, drei zurück", 
so Schmidt.
Für die Studie wurden unter anderem Interviews mit 30 
multinationalen Konzernen geführt sowie gut 130 Fallstudien zur 
Gesundheitsprävention in Unternehmen analysiert.
Weltweit mehr Menschen übergewichtig als unterernährt
Chronische Erkrankungen sind nicht mehr auf die entwickelten 
Industriestaaten beschränkt, sondern treten mittlerweile auch massiv 
in Schwellenländern wie China und Indien, teilweise aber auch in 
ärmeren Staaten auf. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für chronische
Leiden zählen neben Rauchen und Stress insbesondere mangelnde 
Bewegung und ungesunde Ernährung. Bereits heute sind weltweit mehr 
Menschen übergewichtig als unterernährt. Allein in den USA ist nach 
Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation jeder zweite Einwohner 
deutlich zu schwer. In China und Indien wird die Zahl der 
Übergewichtigen bis 2015 um voraussichtlich 66 beziehungsweise 44 
Prozent steigen.
Chronische Erkrankungen sind Haupt-Todesursache
Chronische Erkrankungen waren 2005 für rund 60 Prozent der 
Todesfälle weltweit verantwortlich. Bis 2015 wird die Zahl der 
Menschen, die an Herzerkrankungen, Krebs oder anderen chronischen 
Leiden sterben, voraussichtlich um 17 Prozent von heute 35 Millionen 
auf 41 Millionen steigen. Zum Vergleich: Die Zahl der Todesfälle 
durch Infektionskrankheiten, Unterernährung und mangelhafte 
medizinische Versorgung bei Geburten wird im gleichen Zeitraum um 
drei Prozent sinken.
Bislang haben sich die Gesundheitssysteme nicht ausreichend auf 
diese Entwicklung eingestellt. Im Jahr 2004 lag der Anteil der 
Präventionsausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben der 
OECD-Staaten lediglich bei drei Prozent. Auf der anderen Seite sind 
die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch chronische Erkrankungen 
entstehen, enorm. Kaufkraftbereinigt verlieren bis 2015 allein China 
schätzungsweise 550 Milliarden, Russland rund 300 Milliarden und 
Indien über 200 Milliarden US-Dollar durch Behandlungsaufwendungen, 
Arbeitsausfall und andere krankheitsbedingte Belastungen.
Prävention zahlt sich für Unternehmen aus
Auf Unternehmensebene verursachen chronische Krankheiten nicht nur
Kosten durch Fehlzeiten, sondern auch durch die dauerhafte 
Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern am 
Arbeitsplatz. Zusammen genommen belaufen sich die Ausfallkosten auf 
schätzungsweise zwei Prozent der gesamten Personalausgaben. Doch 
macht sich die Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz über die Senkung
des Krankenstands hinaus bezahlt. "Je stärker das Engagement eines 
Unternehmens für die Gesundheit seiner Mitarbeiter ist, desto 
attraktiver wird es als Arbeitgeber", betont Schmidt. Das gilt 
insbesondere in Ländern, in denen es keine oder zumindest keine 
ausreichende staatliche Gesundheitsversorgung gibt. So nannten in 
einer PwC-Umfrage 90 Prozent der US-Unternehmen die Kostensenkung als
wichtiges Ziel der Gesundheitsprävention, fast 70 Prozent gaben aber 
auch eine höhere Mitarbeiterbindung und -motivation als Beweggründe 
an. "Doch angesichts der akuten Finanzierungsprobleme der 
gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland ist absehbar, dass 
Unternehmen auch hierzulande künftig mehr Verantwortung für die 
Gesundheit ihrer Mitarbeiter übernehmen müssen als bisher", erwartet 
Schmidt.
Mitarbeiter müssen mitmachen
Den meisten multinationalen Unternehmen ist das Problem 
chronischer Erkrankungen bewusst. Der PwC-Studie zufolge 
veröffentlichten 15 der 20 weltweit größten Konzerne im vergangenen 
Jahr einen Corporate Responsibilty Report, von denen 14 die 
Verbesserung der Gesundheit ihrer Mitarbeiter explizit als Ziel 
nannten. Allerdings bringen Präventionsangebote wenig, wenn die 
Mitarbeiter sie nicht annehmen. In einigen der untersuchten 
Unternehmen beteiligten sich weniger als zehn Prozent der Belegschaft
an Vorsorgemaßnahmen und Gesundheitsprogrammen, in anderen über 70 
Prozent. Als wesentliche Erfolgsfaktoren identifiziert die Studie 
eine gezielte, umfassende und dauerhaft angelegte 
Informationskampagne, eine feste Verankerung der 
Gesundheitsprävention in der Unternehmenskultur und nicht zuletzt 
eine aktive Beteiligung des Managements an Vorsorge- und 
Fitnessprogrammen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Harald Schmidt
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Tel.: (069) 9585 - 1702
E-Mail:  harald.schmidt@de.pwc.com
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 - 54 35
E-Mail:  karim.schaefer@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in 
Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 
1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

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