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Merkel betont Rolle der Medien in der Gesellschaft
Designierte Bundeskanzlerin sagt Zeitschriftenverlegern Unterstützung bei Pressefreiheit, Werbeverboten und Urheberrecht zu

Berlin (ots)

Die designierte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
hat die Rolle der Medien in der Gesellschaft betont. Als ehemalige
Bürgerin der DDR wisse sie die Pressefreiheit besonders zu schätzen.
"Die Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes ist
ausdrücklich eine Würdigung der Presse", sagte Merkel am Freitag auf
den VDZ Zeitschriftentagen in Berlin. Zeitschriften müssten geordnete
Rahmenbedingungen haben. Den Verleger sagte sie Unterstützung in
Fragen der Werbeverbote und des Urheberrechts zu. "Es ist aberwitzig,
was sich in Brüssel bei der Kennzeichnungspflicht und Werbeverboten
abspielt", betonte Merkel. Sie kündigte an, die Steuerung der
Gesetzgebung in Brüssel in Zukunft stärker in die Hand zu nehmen.
Zuvor hatte VDZ-Präsident Dr. Hubert Burda die neue
Bundesregierung aufgefordert, sich für eine freie Presse einzusetzen.
"Die Pressefreiheit macht Politik in der Demokratie erst möglich",
betonte Burda. Dafür müssten die erforderlichen Rahmenbedingungen
geschaffen werden.  "Wir brauchen mündige Bürger, eine freie Presse
und die Förderung der zur Entwicklung der Branche notwendigen
Technologien" sagte Dr. Burda. Die Medienbranche sei Job- und
Innovationsmotor.
Im Anschluss an die Rede von Frau Merkel diskutierten bei der
Chefredakteursrunde Stefan Aust (SPIEGEL), Hans-Ulrich Jörges
(STERN), Christoph Keese (WELT am SONNTAG), Helmut Markwort (FOCUS)
und Bernd Ziesemer (HANDELSBLATT) unter der Leitung von Thomas Voigt
(OTTO Gruppe) die politischen und wirtschaftlichen Perspektiven von
Deutschland nach der Wahl.
Jörges und Keese hoben hervor, dass die große Koalition einen
Vertrauensbonus auch von Seiten der Medien brauche. "Mit Schlagzeilen
wie `Wir werden abgezockt´ machen wir dieses Land kaputt" sagte
Jörges. Spiegel-Chefredakteur Aust sagte. "Wir müssen der Regierung
eine Chance geben, sie aber trotzdem kritisch begleiten." Redakteure
dürften nicht in die Rolle der Politiker schlüpfen. Focus-Herausgeber
Markwort sprach von einer großen Koalition der kleinen Schritte, bei
der sich schon jetzt die Profilierungsbedürfnisse der beiden Parteien
abzeichneten. Wenig optimistisch zeigte sich auch der Chefredakteur
des Handelsblattes Ziesemer: "Die Länge des Koalitionsvertrages wird
im Widerspruch zu seinen Ergebnissen stehen."
Weitere Informationen:
Stefan Michalk
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail:  s.michalk@vdz.de
Internet: www.vdz.de

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