VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Medienkonvergenz treibt Wertschöpfung voran
Berlin (ots)
850 Zeitschriftenmanager diskutieren in Berlin Auswirkungen der Digitalisierung
Mit einer Rekordbeteiligung von 850 Entscheidern aus Medien, Wirtschaft und Politik begannen heute die Zeitschriftentage des VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in Berlin, die in diesem Jahr unter dem Motto "Zeitschriften 2.0" stehen. Referenten aus dem In- und Ausland diskutieren in Berlin über die Chancen und Risiken der Digitalisierung sowie deren Implementierung in neue Geschäftsmodelle der Verlage. "Die hohe Resonanz der Branche auf den Kongress zeigt, dass dieses Thema Medienkonvergenz den Verlagen auf den Nägeln brennt", meint VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner. Zugleich appellierte Fürstner in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, an den Gesetzgeber, die Entwicklungschancen der Digitalisierung nicht durch weitere bürokratische Hürden zu blockieren.
"Die Digitalisierung schafft große Chancen für die Zeitschriftenverlage und wird derzeit flächendeckend diskutiert", erklärt Prof. Dr. Hubert Burda, Präsident des VDZ. "Ich kenne wenige Branchen, die sich so im Umbruch befinden wie die Verlage und der sich zugleich solche Potenziale bieten, ihre starken Printmarken durch Multichannel-Modelle zu erweitern." Auch Nina Link, President und CEO Magazine Publishers of America (MPA), identifizierte die Printmarke als wesentlichen Anker für die künftige Diversifizierung der Inhalte in crossmediale Geschäftsmodelle. Allerdings reiche es angesichts sinkender Gesamtauflagen und eines signifikant veränderten Mediennutzungsverhaltens nicht mehr aus, das Thema Digitalisierung nur auf der rein technischen Ebene zu forcieren. Vielmehr müssen auch auf Seiten der Vermarktung neue Wege beschritten werden, um den Anforderungen des Werbemarktes gerecht zu werden.
Adam Bird, Managing Partner Booz Allen Hamilton, verwies auf die veränderte Bedeutung von Konsumenten und Mediennutzern im digitalen Zeitalter. Diese begnügten sich nicht mehr mit einer reinen Rezipienten-Rolle, sondern nehmen in der interaktiven Medienwelt in immer stärkerem Maß Einfluss auf die Inhalte. "Die Konsumenten sind die zentralen Treiber der Konsumenten, und dies wird nicht ohne Auswirkungen auf andere Bereiche wie zum Beispiel die Anzeigenvermarktung bleiben." Die Fragmentierung der klassischen Medien und das Eigen-Engagement der Nutzer werde zu einem starken Innovationsschub im gesamten Werbemix führen. Auch der Berliner Medienwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Bolz verwies auf die Veränderungen des Konsumentenverhaltens und dessen Folgen für eine veränderte Mediennutzung. In der digitalen Weltgesellschaft habe man es nicht nur mit der Digitalisierung aller Daten zu tun, sondern auch mit der umfassenden Mobilmachung und Vernetzung von Kommunikation.
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