Deutsche Bank empfiehlt Depot-Check für 2012: Breite Risikostreuung als "sicherer Hafen"
Frankfurt am Main (ots)
Dax hat Potenzial für 6.600 Punkte / Aktien aus den USA und China bevorzugt / Unternehmensanleihen attraktiver als Staatsanleihen
2011 war ein schwieriges Jahr für Vermögensanleger: Die Natur- und Atomkatastrophe in Japan, die politischen Umwälzungen im Nahen Osten und die Schuldenkrise in Europa und den USA haben zu Kursverlusten an vielen Anlagemärkten geführt. "Die Unsicherheit wird sich 2012 zunächst fortsetzen", sagt Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Geschäftskunden der Deutschen Bank. "Im Jahresverlauf sollte sich die Situation an den Märkten aber beruhigen und die Konjunktur leicht erholen. Dann können sich neue Chancen für Anleger ergeben, auch an den Aktienmärkten. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen hat der Dax das Potenzial für 6.600 Punkte zum Jahresende 2012."
Für 2012 erwartet die Deutsche Bank ein globales Wirtschaftswachstum von bis zu 3,5 Prozent. Wie in den Jahren zuvor wird das Wachstum vor allem in den Schwellenländern erwartet. Im Euroraum drosselt die Konsolidierung der staatlichen Haushalte die Konjunktur. Hier sollte die Wirtschaftsleistung mit minus 0,5 Prozent sogar leicht zurückgehen. "Deutschland wird vor allem dank seiner Exportstärke etwas besser abschneiden", erwartet Stephan. "Mehr als eine 'schwarze Null' dürfte 2012 aber nicht drin sein." Als positiver Effekt der wirtschaftlichen Abkühlung wird die Inflation in Deutschland voraussichtlich auf unter zwei Prozent sinken.
Rendite-Chancen 2012 mit Aktien und Unternehmensanleihen
Die globalen Aktienmärkte werden sich im neuen Jahr allmählich erholen und wieder Kursgewinne verzeichnen, prognostiziert Stephan: "Meine Favoriten für 2012 sind amerikanische und chinesische Werte. US-Unternehmen erzielen hohe Gewinnmargen und werden von einem moderaten, aber positiven Wirtschaftswachstum in den USA profitieren. In China hat die Regierung nach dem Rückgang der Inflation mehr Handlungsspielraum für wachstumsfördernde Maßnahmen. Nach dem Kurseinbruch 2011 sind viele chinesische Unternehmen attraktiv bewertet." Die Kurschancen für europäische Aktien erscheinen insgesamt begrenzt. Global ausgerichtete Unternehmen sollten bevorzugt werden, da sie überdurchschnittlich gut abschneiden.
Am Rentenmarkt wird die Entwicklung vor allem von der Lösung der europäischen Schuldenkrise abhängen. "Ich erwarte, dass sich der Markt für europäische Staatsanleihen in den kommenden Monaten allmählich normalisiert. Die extremen Renditedifferenzen innerhalb des Euroraums sollten dann zurückgehen", so Stephan. Bundesanleihen sind wegen ihrer niedrigen Verzinsung zurzeit eher unattraktiv. Dagegen bieten viele Schwellenländer bei entsprechender Risikobereitschaft hohe Zinsen trotz niedriger Staatsverschuldung. Anleihen dieser Länder können bei entsprechender Risikobereitschaft eine sinnvolle Ergänzung des Depots sein. Auch Unternehmensanleihen bleiben attraktiv: "Die Bilanzen vieler Unternehmen sind gesund, damit stellen ihre Anleihen eine interessante Alternative zu Staatsanleihen dar", so Stephan.
Auch Rohstoffe und Immobilien gehören 2012 in ein ausgewogenes Portfolio. "Die Weltwirtschaft wird trotz Schuldenkrise weiter wachsen, das spricht für steigende Rohstoffpreise", so Stephan. "Die Krisenwährung Gold kann dabei von der anhaltenden Verunsicherung der Anleger profitieren - und von den Goldkäufen der Notenbanken." Bei Immobilien sollte auf Objekte bester Qualität geachtet werden, vor allem aus dem Bürosektor.
Professionelle Risikostreuung unverzichtbar
In Zeiten der Verunsicherung suchen viele Anleger nach "sicheren Häfen" für ihr Vermögen. "Einzelne Investments, zum Beispiel in Gold, sind jedoch keine Lösung", betont Anlagestratege Stephan. "Anleger, die ihre Risiken reduzieren wollen, erreichen dies in erster Linie durch eine breite und professionelle Streuung über verschiedene Anlageklassen." Zum Jahresanfang sollte beim Depot-Check mit einem Berater überprüft werden, ob die Zusammensetzung der Vermögensanlagen noch dem individuellen Risikoprofil entspricht und die persönlichen Wünsche und Ziele berücksichtigt.
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