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Dramatischer Nachwuchsmangel in der ärztlichen Versorgung - Studie von BÄK und KBV zur Arztzahlentwicklung vorgestellt

Berlin (ots)

In den kommenden fünf Jahren werden über 41.000
Ärztinnen und Ärzte in den Ruhestand gehen. Ausreichender Nachwuchs 
ist jedoch nicht in Sicht - weder im ambulanten noch im stationären 
Bereich. Besonders betroffen ist die hausärztliche Versorgung, aber 
auch in einigen fachärztlichen Gruppen droht Ärztemangel. Dramatisch 
ist die Situation in ländlichen Gebieten und in ostdeutschen 
Krankenhäusern, wo die Versorgung nur noch durch ausländische Ärzte 
aufrechterhalten werden kann. Das geht aus der "Studie zur 
Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung" der Kassenärztlichen 
Bundesvereinigung und der Bundesärztekammer hervor, die heute in 
Berlin vorgestellt wurde.
"Uns bricht der Nachwuchs weg", kommentierte Prof. Dr. 
Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, die prekäre 
Lage. "Der Anteil der Absolventen und jungen Ärzte sinkt Jahr für 
Jahr, obgleich das Angebot an freien Stellen so groß wie nie zuvor 
ist. Viele dieser jungen Leute aber wollen nicht mehr um den Preis 
ihrer eigenen Gesundheit 60- oder gar 80-Stunden-Dienste in der Woche
schieben, um sich dann auch noch die Qualität ihrer Arbeit von der 
Politik mies machen zu lassen." Dringend notwendig sei daher eine 
Abkehr von der Rationie¬rungspolitik der vergangenen Jahre, sonst 
drohe eine veritable Versorgungskrise, sagte Hoppe.
"Wir laufen in einen eklatanten Ärztemangel hinein", warnte auch 
Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen 
Bundesvereinigung (KBV). Der Ärztemangel sei nicht nur ein Problem 
der neuen Bundesländer, er betreffe inzwischen auch vorwiegend 
ländlich geprägte Gegenden der alten Länder. "Die Rahmenbedingungen 
der ärztlichen Tätigkeit müssen dringend verbessert werden, damit 
junge, gut ausgebildete Ärztinnen und Ärzte in die 
Patientenversorgung gehen und dort auch bleiben. Dazu brauchen wir 
attraktive Arbeitsbedingungen, weniger Bürokratie und eine 
leistungsgerechte Bezahlung ärztlicher Arbeit", forderte der 
KBV-Chef.
Die Studie der ärztlichen Spitzenorganisationen zeigt, dass vor 
allem junge Ärzte bereit sind, eine Tätigkeit in alternativen, 
medizinverwandten Berufen aufzunehmen oder im Ausland zu arbeiten. 
Etwa ein Viertel der Medizinabsolventen geht so der kurativen Medizin
in Deutschland verloren. Schon jetzt sind nachweislich knapp 16.000 
deutsche Ärzte im Ausland tätig - Tendenz steigend.

Pressekontakt:

Bundesärztekammer, Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel.
030/400456-700
Kassenärztliche Bundesvereinigung, Dezernat Kommunikation, Tel.
030/4005-2201

Original content of: Bundesärztekammer, transmitted by news aktuell

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