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Einzelmaßnahmen ersetzen nicht die komplette Therapie Bundeszahnärztekammer

Berlin (ots)

BZÄK-Präsident Weitkamp: Finanzmisere im Gesundheitswesen kann nur
durch grundlegende Reform bewältigt werden
"Die jüngsten Vorschläge zu Reformen des Gesundheitssystems sind
so breit angelegt, wie die Not groß ist", wertet der Präsident der
Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, die aktuellen
politischen Vorstöße, vornehmlich aus Reihen der Opposition, wie der
Finanzmisere beizukommen sei. "Aber Einzelmaßnahmen ersetzen keine
komplette Therapie", gibt der BZÄK-Präsident zu bedenken. Der
Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz (CDU) brachte das
Belohnungsprinzip ins Gespräch, wonach Patienten eine
Beitrags-Rückerstattung erhalten sollen, wenn sie ihre Krankenkasse
ein Jahr lang nicht in Anspruch genommen haben. CSU-Chef Edmund
Stoiber sprach sich zur Lösung der ständig eskalierenden Finanznöte
im Gesundheitswesen für eine höhere Selbstbeteiligung aus, und der
rheinland-pfälzische Sozialminister Florian Gerster (SPD) forderte
die Einschränkung des Leistungskatalogs der Kassen.
"So richtig die einzelnen Vorschläge in der Sache auch sind, sie
stehen nicht für ein grundlegend neues Gesamtkonzept, wie es die
deutsche Zahnärzteschaft bereits seit Jahren fordert und das deutsche
Gesundheitssystem so dringend benötigt", kritisiert Weitkamp.
Entscheidend für eine tatsächliche Reform sei das Handlungsszenario
der Bundesregierung, und das werde durch den erneuten Hinweis aus dem
Gesundheitsministerium auf die Arbeit des Runden Tisches im
Gesundheitswesen wohl leider umfassend skizziert.
Weitkamp begrüßt den Ansatz des SPD-Gesundheitsexperten Gerster,
der in seinen jüngsten Vorschlägen auch darüber spekuliert,
Leistungen aus den Kassenbudgets herauszunehmen und als
Wahlleistungen auszuweisen. "Wir begrüßen dabei besonders die
Offenheit gegenüber der von uns seit Jahren vorgeschlagenen
Aufteilung in Grund- und Wahlleistungen als Basis für ein neues und
solidarisches Versicherungssystem, das auf einer Pflicht zur
Versicherung aber nicht auf der geltenden Versicherungspflicht
beruht", so der BZÄK-Präsident.
Der Kritik an einem solchen Modell, wie sie der Präsident des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg
Braun, in Befürchtungen über eine Zwei-Klassen-Medizin geäußert hat,
will Weitkamp nicht gelten lassen. "Wenn Patienten wegen ihres Alters
oder der entstehenden Kosten für eine Therapie oder ein Medikament
diese nicht mehr verordnet bekommen, ist die
Zwei-Klassen-Gesellschaft doch längst erreicht. Mit unseren
Vorschlägen tragen wir eher dazu bei, dass diese Missstände nicht
fest zementiert werden."
Für Rückfragen:
Frank Royer
Tel.: 030/ 40005-140  
presse@bzaek.de

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