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Apothekerverband verunsichert Patienten - Goesmann: Vorwürfe an Ärzte laufen ins Leere

Berlin (ots)

"Umfragen sind bestenfalls Momentaufnahmen und
schlimmstenfalls plumpe Stimmungsmache. Die Apotheker-Umfrage zu
ärztlichen Verordnungen ist in jedem Fall interpretationsfähig",
sagte heute die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Dr. Cornelia
Goesmann, zu Behauptungen der Bundesapothekerkammer, dass Ärzte
täglich 7.000 Rezepte falsch oder unvollständig ausfüllen würden.
"Die bisher gute Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern wird durch
solche Aktionen in Frage gestellt. Der Apothekerverband muss sich
fragen lassen, ob er mit derartigen Irritationen nicht zu großer
Verunsicherung unter den Patienten beiträgt. Dieser Preis ist einfach
zu hoch. Die Profilierungssucht eines Verbandes hat dort ihre
Grenzen, wo die gemeinsame Verantwortung für die Patienten beginnt",
sagte Goesmann.
"Es ist auch ein Gebot der Fairness, vor Veröffentlichung eigener
Untersuchungen einen Datenabgleich mit den Ärzteorganisationen
vorzunehmen. Das ist hier offensichtlich ganz bewusst unterblieben."
Die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer und niedergelassene
Hausärztin wies darauf hin, dass die Verordnung von Arzneimitteln in
der Arztpraxis mit Hilfe von entsprechender Software abgewickelt
werde, sodass der Vorwurf, Rezepte seien unvollständig oder
unleserlich, ins Leere laufe. "Die von den Apothekervertretern
genannten Zahlen müssen auch in Relation zu den täglich etwa zwei
Millionen Arzneimittel-Verordnungen gesehen werden. Allein schon
deshalb ist es mehr als fragwürdig, Ärzten pauschal Fehlverhalten bei
der Ausstellung von Rezepten zu unterstellen", sagte Goesmann.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft,
Tel. (030) 4004 56-700

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