Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Animationsabenteuer EPIC erhält FBW-Prädikat "besonders wertvoll"/Höchste Auszeichnung für den neuen Film der ICE AGE-Macher sowie für zwei deutsche Dokumentarfilme
Wiesbaden (ots)
Wiesbaden, 15. Mai. Kleine Helden starten in dieser Woche im deutschen Kino mit Empfehlung der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) durch. Dazu zeigen zwei Dokumentarfilme auf ihre jeweilige Weise, wie spannend es ist, über den Tellerrand zu gucken. Denn manchmal hilft es im Leben ja, die Perspektive zu wechseln.
Dies tut auch Mary-Katherine in EPIC - VERBORGENES KÖNIGREICH (Start: 16. Mai), doch nicht etwa freiwillig. Bei einem Spaziergang durch den Wald verwandelt die junge Frau sich in ein winziges Wesen. Doch Hilfe ist unterwegs, in Form der "Leafmen". Das große Abenteuer der kleinen Wesen kann beginnen. Die Macher des Films entführen den Zuschauer in ein wirklich episches Abenteuer, in der Kleine Großes leisten und das Gute mutig gegen das Böse antritt. Solche Abenteuer sind für beste Familienunterhaltung wie geschaffen. Dies findet auch die fünfköpfige Expertenrunde der FBW, die das höchste Prädikat "besonders wertvoll" vergab.
Zwei Dokumentarfilme entführen ab dieser Woche den Zuschauer in fremde Welten. In WOODSTOCK IN TIMBUKTU (Start: 16. Mai) nimmt uns die Filmemacherin Desirée von Trotha mit in ihre Wahlheimat Timbuktu. Bis der Krieg die Stadt zerstörte und von der Außenwelt isolierte, kamen dort jedes Jahr Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um zwei Dinge zu feiern: Musik und die Hoffnung auf Frieden. Von Trotha, die selbst dort lebt, geht es darum, das Nomaden-Volk der Kel Tamaschek (auch bekannt als die Tuarek) von dem medial verbreiteten Vorurteil der kriegerischen Machenschaften zu befreien. Im Zentrum ihres Films stehen die verbindende Kraft der Musik und die Menschen, die für den Frieden und gegen die Gewalt eintreten. Für die FBW, die dem Film das höchste Prädikat "besonders wertvoll" verlieh, "ein hervorragender tiefer Einblick in eine uns fremde Kultur".
Auch der Regisseur Mario Schneider nimmt uns mit auf eine Reise. Und zwar nach Sachsen-Anhalt, genauer gesagt nach MANSFELD (Start: 16. Mai). In diesem kargen Landstrich findet jedes Jahr pünktlich zu Pfingsten ein außergewöhnliches Ritual statt. Kinder aus verschiedenen Dörfern des Umkreises kommen zusammen und vertreiben die Geister des Winters, indem sie, so laut wie sie können, mit ihren Peitschen knallen. Schneider begleitet drei Jungs und ihre Familien bei den Vorbereitungen auf das für die Gemeinden so wichtige Fest. Dabei lernt der Zuschauer nicht nur etwas über Bräuche, sondern auch und vor allem etwas über das Deutschland von heute, über die Sorgen und Hoffnungen der Menschen. Für die FBW-Jury, die den Film als "besonders wertvoll" auszeichnete, ein Werk mit "starken Bildern, einer assoziativen Dramaturgie und erstaunlich intimen Momenten". Das komplette Gutachten ist nachzulesen unter www.fbw-filmbewertung.com
Prädikatsfilme vom 16. Mai 2013
Epic - Verborgenes Königreich
Animationsfilm, Kinderfilm. USA 2013 Filmstart: 16.05.2013
Als die 17jährige Mary-Katherine, die sich selbst nur MK nennt, nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Vater zurück kehrt, kann sie so gar keine Nähe zu dem verschrobenen Naturforscher aufbauen. Und außerdem hat dieser ja sowieso nur eines im Sinn: Er will ein Volk von winzigen Lebewesen aufspüren, welches im Wald haust und an dessen Existenz außer ihm keiner glaubt - auch nicht MK. Bis sie eines Tages im Wald auf eines dieser Lebewesen trifft und in die Welt der Leafmen gesogen wird. Ihre einzige Rettung sind eben jene Wesen, an die ihr Vater glaubt und die einen Kampf zum Schutz des Waldes führen. Und dafür brauchen sie MK's Hilfe. Regisseur Chris Wedge, bekannt durch ICE AGE und RIO, lässt den Zuschauer in diesem neuen Animationsabenteuer in eine faszinierende Welt voller Zauber, Abenteuer und Spannung hineintauchen. Das Gute in der Gestalt der Leafmen macht sich auf, den Wald gegen das Böse zu verteidigen. Ihr Ziel ist die Erhaltung des Waldes und der Natur generell. Diese wichtige und nachhaltige Botschaft wird schon für kleine Zuschauer sensibel aufbereitet. Die Bilder selbst nehmen den Zuschauer durch ihre Detailverliebtheit gefangen. Da öffnen sich prächtig die bunten Blütenkelche und Baumstämme verwandeln sich in eine Ansammlung wuseliger Insekten. Ein Film, wie gemacht für 3D. Und ein wahrhaft episches Animationsabenteuer für Klein und Groß.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/epic_verborgenes_koenigreich
Woodstock in Timbuktu
Dokumentarfilm. Deutschland 2011. Filmstart: Prädikat besonders wertvoll
Die Filmemacherin Desirée von Trotha ist Deutsche. Doch die Hälfte des Jahres verbringt sie in ihrer zweiten Heimat, der Sahara-Wüste. Gemeinsam mit dem Nomaden-Volk der Kel Tamaschek, wie sich die Tuareg selbst nennen, lebt sie und genießt die Freiheiten fern einer eingeschränkten westlichen Welt. Einmal im Jahr feiern die Kel Tamaschek in Timbuktu das "Festival au Désert", ein Musikfestival in der Wüste. Das friedliche Miteinander steht hier im Zentrum, die gemeinsame Ko-Existenz von Völkern und Religionen. Doch immer mehr sehen sich die Kel Tamaschek in ihrem Dasein gefährdet und missverstanden. Sie werden vertrieben und ihnen werden Werte zugeordnet, für die sie selbst nicht stehen. Bis die Welt ein falsches Bild erhält. Von Trotha gelingt mit ihrem Film nicht nur ein faszinierender Einblick in eine fremdartige und komplexe Kultur. Die Filmemacherin schafft es auch buchstäblich, den Horizont des Zuschauers zu erweitern, lässt die Kel Tamaschek sich selbst präsentieren, als ein weltoffenes, tolerantes und doch traditionsbewusstes Volk, welches stolz ist auf die eigenen Wurzeln und diese nicht verlieren möchte. Oftmals spricht der Film jedoch auch lediglich durch die Kraft der treibenden und sinnlichen Musik, die das Herz dieses mitreißenden Films ist. Denn bei all der Diskussion rund um Politik, Religion und Grenzkonflikte: Am Ende steht die Hoffnung, der Glaube, das Plädoyer für eine bessere und offenere Welt. Und die Kraft der Musik.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/woodstock_in_timbuktu
MansFeld
Dokumentarfilm. Deutschland 2012. Filmstart: Prädikat besonders wertvoll
Tom, Sebastian und Paul sind im Mansfelder Land zuhause, einem kargen Landstrich in Sachsen-Anhalt. Früher wurde hier Bergbau betrieben, nun aber sind viele Leute arbeitslos und ohne gute Zukunftsaussichten. Doch jedes Jahr zu Pfingsten feiern die Mansfelder ein großes traditionelles Fest. Dabei werden die Geister des Winters vertrieben. Und die Hauptrolle übernehmen immer die Kinder. Der Dokumentarfilmer Mario Schneider hat drei sehr unterschiedliche Familien über einen längeren Zeitraum in ihrem Alltag und bei ihrer Vorbereitung auf das große Ereignis an Pfingsten begleitet. Dabei gelingt es ihm, den Kindern wirklich nahezukommen, ihre Ängste und Sorgen genauso zu zeigen wie auch ihre kindliche Freude am Leben. Große Themen wie Glaube oder die Liebe zu den Eltern werden ganz subtil gestreift, ohne dass alles auserzählt wird. Ein beeindruckendes und authentisches Stimmungsbild einer Region in Deutschland. Und gleichzeitig ein berührender Blick auf Kinder, die langsam in die Welt der Erwachsenen hineinfinden.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/mansfeld
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