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Der Mobilfunkmarkt Deutschland
ITK-Standort
PIMRC 2005

Frankfurt/Main (ots)

Mehr als 74 Millionen Mobilfunkkunden gab
es Ende Juni 2005 in Deutschland mit einem Gesamtumsatz von 5,4
Milliarden EUR (März 2005) und einer Marktdurchdringung von knapp 90
Prozent. Damit gibt es in Deutschland inzwischen mehr Handys als
Festnetzanschlüsse. Den Markt teilen sich die vier Netzbetreiber
Vodafone, T-Mobile, E-Plus und o2 Germany. Rund 20 Millionen der
Mobilfunkkunden werden über insgesamt sieben Service-Provider und
verschiedene Reseller betreut.
Die vier deutschen Mobilfunknetzbetreiber haben 2004 zusammen rund
2,3 Mrd. Euro in Sachanlagen investiert, das meiste davon für den
Ausbau der UMTS-Infrastruktur. Die lange erwartete Markteinführung
der UMTS-Dienste in Deutschland erfolgte im Mai 2004. Die
UMTS-Funkversorgung übertrifft bei Vodafone, T-Mobile und E-Plus
inzwischen bei weitem die im Lizenzvertrag geforderte Versorgung von
50 Prozent der Bevölkerung. Ein Durchbruch der Akzeptanz von UMTS für
den täglichen Gebrauch wird vom bevorstehenden Weihnachtsgeschäft
erwartet, zu dem viele neuartige Terminals angekündigt sind.
Getrieben werden die Mobilfunkmärkte derzeit vor allem von zwei
großen Trends in der Telekommunikation: Bandbreite und Konvergenz und
dem damit verbundenen anhaltenden Preisverfall. Der Bedarf an
Bandbreite ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Die
Standard-Angebote für Endkunden liegen im Festnetz derzeit zwischen 6
und 24 Mbit/s (ADSL2 und ADSL2+). Von einer mobilen
Breitbandversorgung, ist der Mobilfunk - nicht nur Deutschland - noch
weit entfernt.
Als lokale Alternativen und ergänzend zur UMTS- und
GPRS-Datenübertragung primär für Business-Kunden setzen die Anbieter
zunehmend auf dezentrale drahtlose Versorgungsinseln in Form von
öffentlichen Internetzugängen via WiMax oder WLAN. So wurden in
Deutschland inzwischen fast 8.000 öffentlich zugängliche funkbasierte
lokale Netze auf WLAN-Basis zur Versorgung von so genannten Hotspots
wie Hotels, Gastronomiebetriebe, Tankstellen, Flughäfen usw.
aufgebaut (www.businesshotspots.de).
Technik-Highlights PIMRC 2005: MIMO, LTE, WiMax, WINNER, 4G
Auf der PIMRC 2005 werden in diesem Jahr wieder Standards
zukünftiger mobiler und stationärer Funknetze im Vordergrund stehen
aber auch GPS und das neue Ortungssystem Galileo sowie die dadurch
möglich werdenden LBS, also Location Based Services. Die Vision der
Wissenschaftler und Techniker: Globale nahtlose mobile, multimediale,
breitbandige und sichere Kommunikation.
Die am heißesten diskutierte Technik dafür ist zurzeit MIMO
(Multiple Input Multiple Output), eine auf dem Einsatz von
Antennenfeldern und Raum-/Zeit-Signalverarbeitung beruhende Technik
zur Kapazitätssteigerung im Mobilfunk. Die Vortrags-Highlights auf
der PIMRC sind schwerpunktmäßig im Funkschnittstellenbereich
angesiedelt, z.B. neue Systemeigenschaften, Verbesserungen bekannter
Techniken, höhere Datenübertragungsraten und höhere
Spektrumseffizienz.
Die weltweit zuständige Standardisierungsgruppe "3GPP" (3rd
Generation Partnership Project) beschäftigt sich außerdem unter dem
Kürzel "LTE" (long term evolution) intensiv mit der
UMTS-Weiterentwicklung, insbesondere im Bereich deutlich höherer
Datenraten. Die Ingenieure versuchen dabei aus den vorhandenen
Frequenzen für UMTS das Optimum an Übertragungsleistung
herauszuholen. Die zugehörigen Resultate werden ab 2009 in den Markt
kommen und insbesondere an der Abwärtsstrecke deutlich höhere
Datenraten ermöglichen.
Mit WLAN und WiMax wird auf dem Symposium verstärkt der Wettkampf
der konventionellen Mobilfunktechniken mit den Drahtlostechniken zur
Verlängerung des Festnetzes in den mobilen Bereich und der Trend zu
dezentralen Inselnetzen sichtbar. Schon im kommen Jahr oder
spätestens 2007 wird für Ballungszentren mit hohem
Nachrichtenverkehrsaufkommen eine zellulare auf der WiMax-Technik
beruhende Breitband-Mobilkommunikation verfügbar sein. Die mit der
hier eingesetzten Multiträgertechnik erzielbaren Datenraten dürften
für mobile Terminals bei 15 bis 25 Mbit/s liegen - im günstigsten
Fall sind sogar 54 Mbit/s möglich. Das längerfristige Ziel, das
insbesondere in Japan propagiert, aber auch in Europa verfolgt wird,
sind 100 Mbit/s als Multiplexdatenrate an der Funkschnittstelle der
Basisstation für schnell bewegte Mobilterminals und 1 Gbit/s
Multiplexdatenrate in so genannten 'hot areas' bzw. Hotzones. Das
sind zusammenhängend versorgte Aussen- bzw. Innenbereiche mit hoher
Teilnehmerdichte, an denen aber nur eingeschränkte Mobilität möglich
ist, wie Stadtkerne, Messen, Orte von Sportveranstaltungen, usw.
Breitbandige Mobilfunksysteme mit sehr hoher Kapazität machen aber
nur Sinn, wenn die Übertragungskosten je Bit um Grössenordnungen
gegenüber heutigen Systemen sinken. Das WINNER-Konzept (Wireless
World INitiative NEw Radio) des Wireless World Research Forum (WWRF)
lässt hier völlig neuartige Funkversorgungskonzepte "Beyond 3G"
erwarten, die ab 2012 in Betrieb gehen könnten. Das Projekt wird von
Siemens geleitet und vereint neben einigen Forschungseinrichtungen
fast alle bedeutenden Mobilfunkhersteller und Mobilfunknetzbetreiber
weltweit. Das zeigt: Europa hält bei der Weiterentwicklung im
Mobilfunk noch immer eine führende Position - allerdings holt Asien
spürbar auf. In verschiedenen Sessions werden auch die
Forschungsprojekte aus Japan, Korea und China ihre Konzepte für
"4G"-Systeme vor (B3G - Bejond 3G), also jenseits von UMTS, WLAN und
RFID.
Weitere Informationen im Internet:
   3GPP - www.3gpp.org
   WWRF - www.wireless-world-research.org
   WINNER - www.ist-winner.org

Pressekontakt:

Ursula Gluske-Tibud
Pressereferentin
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
Stresemannallee 15
60596 Frankfurt am Main
Tel. 069 6308218
Fax 069 96315215
ursula.gluske-tibud@vde.com
www.vde.com

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