ots.Audio: Handy, Mikrowelle, Kopierer: Zu viele Funktionen, zu kompliziert
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Hamburg (ots)
Um eine Mikrowelle, ein Handy oder einen Kopierer zu kaufen, braucht man nur ein paar Minuten. Bis man das Gerät bedienen kann, dauert es allerdings oft wesentlich länger: Die meisten Elektrogeräte haben mittlerweile so kleine Tasten und so viele Funktionen, dass man sie kaum noch begreifen kann. Immer mehr Menschen kapitulieren vor der komplizierten Technik, vor allem Ältere. Dr. Heiner Müller-Arnecke von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sieht die Elektroindustrie in der Pflicht:
O-Ton, 22 sec "Die Marktstrategie der Hersteller ist, möglichst viele Funktionen in ein Gerät hineinzunehmen, um in der Konkurrenzlage besser verkaufen zu können. Das ist zwar auf der einen Seite sinnvoll für junge Leute, für Ältere absolut nicht. Dort müssen wir als Ziel sehen, dass wir möglichst wenig Funktionen in ein Gerät hineinnehmen."
Besonders absurd ist die Entwicklung beim Handy. Ursprünglich diente es nur als Telefon, inzwischen sind Mobiltelefone kleine Multimedia-Computer:
O-Ton, 28 sec "Handys haben heute eine Vielzahl an Gerätefunktionen. In erster Linie Telefon, zusätzlich lassen sich SMS versenden, dann kann man es benutzen als Digitalkamera, weiterhin als Faxgerät, als E-Mail, ebenso fürs Internet einsetzen und so weiter und so fort. Die meisten Leute, zumal Ältere, brauchen eine, zwei Funktionen vielleicht, der Rest ist nebensächlich."
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin setzt sich deswegen bei den Herstellern dafür ein, dass die Geräte für jung und alt bedienbar sind. Aber auch die Verbraucher sollten ihre Macht nutzen, rät Susanne Woelk von der "Aktion DAS SICHERE HAUS":
O-Ton, 20 sec "Ich würde im Geschäft von vorneherein darauf achten, dass das Gerät auf den allerersten Blick unkompliziert auf mich wirkt. Das heißt, das Display ist groß genug, dass ich alle Zeichen erkennen kann, die Farbkontraste sind gut, und die Bedienungsanleitung ist eben so formuliert, dass ich auf Anhieb verstehe, worum es geht. Und wenn ein Gerät diese Anforderungen nicht erfüllt, dann lasse ich es einfach stehen."
Wenigstens einige Großkonzerne haben die Zeichen der Zeit erkannt: Sie beziehen ältere Menschen in die Entwicklung ihrer Produkte ein, bevor sie sie auf den Markt bringen. Das ist lobenswert und hat Zukunft, denn die Kunden werden immer älter: Prognosen zufolge sollen die Deutschen im Jahr 2035 das älteste Volk der Erde sein. Spätestens dann profitieren die Hersteller, deren Produkte auch von älteren Menschen ohne Probleme bedient werden können.
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Pressekontakt:
Dr. Heiner Müller-Arnecke, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin, Tel.: 0231 / 9071 2249,
mueller-arnecke.heiner@baua.bund.de
Dr. Susanne Woelk, Aktion DAS SICHERE HAUS, Tel.: 040 / 29 81 04 62,
s.woelk@das-sichere-haus.de
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