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Rektor der United Nations University Konrad Osterwalder: Nobelpreise sind auch an unbekannten Universitäten möglich

Hamburg (ots)

Konrad Osterwalder, Rektor der United Nations
University (UNU) in Tokyo und Kenner der deutschen 
Hochschullandschaft, ist überrascht vom Ergebnis der 
Exzellenzinitiative. "Nun liegen am Ende fast alle 
Exzellenzuniversitäten in Bayern und Baden-Württemberg, also in 
Süddeutschland. Das ist ein ziemlich extremes Resultat", sagt er der 
ZEIT. Den leerausgegangenen Universitäten, besonders im Osten 
Deutschlands, rät er, über ihr Profil nachzudenken. "Eine Möglichkeit
wäre, dass sie sich vornehmen, eine hervorragende 
Regional-Universität zu werden; eine, die nicht um jeden Preis im 
internationalen Wettbewerb stehen möchte, sondern eine, die höchst 
attraktiv für die lokale Studentenschaft ist."
Nach der Kür von sechs weiteren "Elite-Universitäten" warnt 
Osterwalder davor, nur die Sieger mit exzellenter Wissenschaft zu 
identifizieren. Spitzenforschung sei überall möglich. "Einer der 
diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger zum Beispiel, Mario Capecchi, 
hat es vorgezogen, von Harvard wegzugehen, weil ihn dort das ganze 
Getue nervte. Stattdessen ging er in den siebziger Jahren an die 
Universität von Utah in Salt Lake City. Dort hat er den Nobelpreis 
bekommen", sagt Osterwalder der ZEIT. Man könne zwar sagen, dass 
Professoren der berühmten amerikanischen Universitäten meist ein 
gewisses Qualifikationsniveau erreicht hätten. "Aber der 
Umkehrschluss gilt eben nicht. Wer nicht an so einer Institution 
arbeitet, ist deshalb noch lange nicht zweitklassig."

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 44 vom 25. Oktober 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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