Betriebe machen Gewinn mit der Ausbildung von Lehrlingen
Hamburg (ots)
Betriebe, die ihre Lehrlinge gut ausbilden, machen damit unter dem Strich Gewinn. Zu diesem Schluss kommt der Bremer Berufsbildungsforscher Felix Rauner in einem Beitrag für die ZEIT. Der langjährige Leiter des Instituts Technik und Bildung der Universität Bremen hatte in einer Studie rund einhundert Ausbildungsbetriebe befragt. Über die Hälfte bildete rentabel aus. Durchschnittlich ergab sich ein Nettoertrag von 300 Euro. Die Ergebnisse widersprechen den offiziellen Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, nach denen ein Auszubildender sein Unternehmen mit jährlich 8600 Euro belastet.
In den Köpfen von Politikern und Unternehmern habe sich die Formel "Ausbildung gleich Kosten" eingenistet, kritisiert Rauner. Deshalb auf niedrige Ausbildungsquoten mit staatlichen Finanzierungskonzepten zu reagieren, sei aber falsch. Wichtiger sei die Qualität der Ausbildung. Nach Rauners Untersuchungen lernen die Auszubildenden dann am meisten, wenn sie von Anfang an im Betrieb mitarbeiten, statt in Lehrwerkstätten ausgegliedert zu sein. Dann sei auch der Ertrag für das Unternehmen am größten.
"Betriebe mit Nettoausbildungskosten haben daher allen Anlass, die Qualität ihrer Ausbildung unter die Lupe zu nehmen", schreibt Rauner.
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