All Stories
Follow
Subscribe to DIE ZEIT

DIE ZEIT

Helmut Schmidt: Ich habe ein dickes Fell

Hamburg (ots)

Der ZEIT-Herausgeber und ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt spricht über seinen Führungsstil während und nach seiner Regierungszeit. Widerspruch habe er immer geschätzt, sagt er dem ZEITmagazin. "Er musste aber begründet sein. Ich schätze jeden Widerspruch und jede begründete Kritik. Das gilt auch heute noch für den 89-Jährigen." Auch Kritik habe er gut annehmen können: "Ich habe ein ganz dickes Fell. Allerdings habe ich mich manchmal künstlich aufgeregt." Loben sei ihm hingegen schwerer gefallen: "Ich habe im Laufe des Lebens gelernt, dass es notwendig ist, andere Leute auch zu loben. Ich selber bin kaum jemals von einem Vorgesetzten gelobt worden; aber ich habe das Lob auch nicht vermisst."

Schmidt: "Jede wichtige Entscheidung habe ich erst nach sorgfältiger Diskussion getroffen. Es gab allerdings auch Entscheidungen, die für mich so eindeutig waren, dass es keiner Diskussion bedurfte." Als Beispiel nennt er eine Rede in London, die er nach einer offiziellen Ansprache beim Abendessen im kleineren Kreise über die sowjetische Bedrohung mit atomaren Mittelstreckenraketen gehalten habe: "In mir brodelte es, ich habe frei geredet. Das führte später zu dem berühmten Nato-Doppelbeschluss. Das entgegengesetzte Beispiel: Bei der Entführung von Schleyer und bei der Geiselnahme in Stockholm haben wir jeden Schritt vorher in einem nicht ganz kleinen Kreis von politisch Verantwortlichen überlegt. Und zwar keineswegs nur unter Regierungspersonen, Strauß und Kohl waren auch beteiligt."

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der nachfolgenden Meldung senden wir
Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte
an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

More stories: DIE ZEIT
More stories: DIE ZEIT
  • 09.07.2008 – 13:30

    Wissenschaftspolitiker debattieren über Exzellenzinitiative

    Hamburg (ots) - Unter Wissenschaftspolitikern ist eine Diskussion um die Fortsetzung der Exzellenzinitiative entbrannt. Für eine Neuauflage des Wettbewerbs ohne große Veränderungen hat sich Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) ausgesprochen. "Um glaubwürdig zu bleiben, können wir nicht plötzlich neue Spielregeln erfinden. Davon hängt die internationale Reputation ab", sagt er der ZEIT. ...

  • 09.07.2008 – 11:03

    Kaum Ersparnis für Haushalte durch längere AKW-Laufzeiten

    Hamburg (ots) - Die von der Union geforderte Laufzeitverlängerung für die deutschen Kernkraftwerke hätte fast keine Auswirkungen auf den Strompreis, berichtet ZEIT ONLINE unter Berufung auf eine noch nicht veröffentlichte Analyse des Öko-Instituts. Stark profitieren würden dagegen die Stromkonzerne. Würde die Hälfte der durch die Laufzeitverlängerung erzielten Extragewinne genutzt, um den Strompreis zu senken, ...

  • 09.07.2008 – 10:30

    Ryanair-Chef rechnet mit Pleiten bei Billig-Airlines

    Hamburg (ots) - Der Chef des Billigfliegers Ryanair, Michael O'Leary, prophezeit seiner Branche eine Pleitewelle. "Sky Europe wird es wahrscheinlich nicht einmal bis zum Winter schaffen", sagt O'Leary in der ZEIT. Auch Air Berlin sei angesichts der steigenden Kerosinpreise angeschlagen. "Ich persönlich würde kein Ticket bei Air Berlin für den Winter kaufen. Ich weiß nicht, ob die pleite gehen, aber sie werden eine ...