Niki Lauda fordert von Managern Fehlersuche bei sich selbst
Hamburg (ots)
Der Ex-Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda, 60, kritisierte in der ZEIT, wie Banker und Manager mit der Wirtschaftskrise umgehen. Es ärgere ihn gar nicht so sehr, dass es zu der Krise gekommen sei: "Mich ärgert viel mehr, dass ich fast nirgends die richtige Fehleranalyse sehe. Überall werden die Fehler gesucht, nur nicht bei sich selbst. Wo sind die Banker, wo sind die Manager, die bis ins Tiefste danach forschen, was sie falsch gemacht haben? Die allermeisten Leute stoppen spätestens auf halbem Wege."
Lauda weiter: "Eines gilt im Sport ebenso wie im Wirtschaftsleben: Wer eine Niederlage einstecken musste, sollte konsequent die Gründe analysieren und diese immer zuerst bei sich selber suchen. Ich halte nichts davon, wenn Manager bei der Ursachenforschung gerne auf die Weltwirtschaftskrise oder den hohen Ölpreis verweisen. Übrigens, all dies kann ich Ihnen hier erzählen, nicht weil ich so gescheit bin, sondern weil mir das alles passiert ist, weil ich es selber so gemacht habe."
Lauda erinnerte an ein Schlüsselerlebnis aus seiner Rennfahrerzeit. Damals habe er das entscheidende Rennen verloren. James Hunt wurde Weltmeister. "Der Grund war einfach: Ich hatte Angst, einfach Angst. Ich sagte es dem zuständigen Ferrari-Mann, und der meinte sofort, kein Problem, wir behaupten, es war ein Motorschaden". Lauda weiß noch, wie erleichtert er gewesen sei, als der Ferrari-Ingenieur das vorschlug. "Aber dann stand ich draußen, und die Reporter kamen. Und plötzlich wusste ich, ich muss erklären, wie es wirklich war. Wenn ich mit dem Lügen anfange, bin ich irgendwann erledigt."
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