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Biedenkopf: "Die CDU muss wieder Kompetenz erarbeiten"

Hamburg (ots)

Als Erbe der Christdemokraten sieht Kurt
Biedenkopf die FDP Jürgen Möllemanns und Guido Westerwelles nicht. Er
nähme diesen Anspruch, "offen gestanden nicht ernst". In einem
Interview mit der ZEIT über die künftige Strategie der Union erinnert
der sächsische Ministerpräsident (CDU) daran, dass die FDP im Osten
in den Parlamenten nicht vertreten sei "und jetzt gerade mal zwei
Wahlsiege unter für sie extrem günstigen Bedingungen errungen hat".
Allerdings bleibe die FDP eine "abhängige Variable",  ihr Auf- oder
Abstieg hänge vom Zustand der CDU und teilweise der SPD ab.
So haben die Liberalen in den Rentengesprächen bisher keinerlei
Beitrag geleistet. Im Zusammenhang mit den Renten, aber auch ganz
generell, rät Kurt Biedenkopf der CDU, "sich nicht ausschliesslich
durch die Suche nach möglichen Wahlkampfthemen bestimmen zu lassen".
Um die Alterssicherung dauerhaft machen zu können, hätten langjährige
Tabus "abgeräumt" werden müssen. Diese "Öffnung für das Neue" sei nun
vollzogen. Vor der Umarmungspolitik des Bundeskanzlers müsse die CDU
keine Angst haben, ohne die Christdemokraten gäbe es nämlich die
Rentenreform nicht.  Es sei seine eigene Wunschreform.
Beide grossen Parteien folgen nach Ansicht Biedenkopfs bei der
Suche nach einem Rentenkompromiss, über den noch nicht endgültig
entschieden worden ist, Sachgesetzlichkeiten, "die man nicht
ignorieren kann in einer Frage, bei der es um etwa 400 Milliarden
Mark im Jahre geht". Dass die Christdemokraten wieder stärker "die
Partei der kleinen Leute" werden müsse, anstelle der
Sozialdemokraten, empfiehlt Biedenkopf ausdrücklich nicht. Er sei
darin anderer Ansicht als der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber.
Insgesamt müsse die Union wieder "Kompetenz erarbeiten". Biedenkopf
anerkennt Schröders Versuch, Kanzler des deutschen Volkes und nicht
der "Kanzler der SPD" zu sein. Das rege die SPD im Übrigen sehr auf.
Diese Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 26/2000 mit Erstverkaufstag am
Donnerstag, 21. Juni 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur
Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Interviews kann
angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen das Team der ZEIT-Presse- und Public
Relations Elke Bunse (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) und Victoria Johst (Tel. 040/3280-303, Fax-570,
e-mail:  johst@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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