Verwirrung um Bohls Akten
Hamburg (ots)
Neue Verwirrung um die verschwundenen Akten des Bundeskanzleramtes. Wie die Wochenzeitung Die ZEIT in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, hat der frühere Kanzleramtschef Friedrich Bohl ein fest vereinbartes Treffen mit Sonderermittler Burkhard Hirsch mit einer eigenartigen Begründung abgesagt. Die beiden hatten gemeinsam Aktenbestände aus dem Kanzleramt sichten wollen, die Bohl der Konrad-Adenauer-Stiftung überlassen hatte. Es ging um die Frage, ob die fraglichen Akten nur Bohls Privatunterlagen enthielten, oder ob es sich um Aktenbestände des Kanzleramtes handelte, die dort hätten verbleiben müssen. Kurz vor dem Treffen, das am Nachmittag des 4. Augusts hatte stattfinden sollen, ließ Bohl die Verabredung platzen - Begründung: Die Konrad-Adenauer-Stiftung sei nachmittags nicht geöffnet. Das Treffen wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Mit Strafverfolgung, berichtet die ZEIT, muss Bohl in absehbarer Zeit wohl nicht rechnen. Die Bonner Staatsanwaltschaft sieht zu Ermittlungen wegen Verwahrungsbruchs keinen Anlass - die Akten, die Bohl bei der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung untergebracht hatte, seien der "dienstlichen Verfügung des Kanzleramtes nicht entzogen" worden, da ja bekannt sei, wo sie sich befänden.
Diese Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 34/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 17. August 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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