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Heinrich August Winkler in der ZEIT: Warum der 3. Oktober und nicht der 9. November der richtige Tag der Deutschen Einheit ist

Hamburg (ots)

Der Historiker Heinrich August Winkler ist der
Meinung, dass der 9. November den 3. Oktober als Tag der Deutschen
Einheit nicht ersetzen kann. In einem Beitrag für die jüngste Ausgabe
der Wochenzeitung DIE ZEIT schreibt Winkler, dass wegen der Erlangung
von "Einheit in Freiheit" der 3. Oktober ein Freudentag sei.
Dies sei jedoch nicht der einzige Grund, den 3. Oktober zu feiern.
Die Lösung der deutschen Frage sei Hand in Hand mit der endgültigen
Lösung der polnischen Frage gegangen: Die Ankennung der deutschen
Ostgrenze an Oder und Görlitzer Neiße. "Den 3. Oktober als Tag der
Deutschen Einheit abschaffen hieße, zwei frei gewählten deutschen
Parlamenten nachträglich die Legitimation absprechen, so zu
entscheiden, wie sie es getan haben."
Der 9. November sei als Tag der Deutschen Einheit hingegen denkbar
ungeeignet. Wegen des 9. Novembers 1989 sei er ein Tag der Freude
nicht nur für die Deutschen, sondern für die Freunde der Freiheit in
aller Welt. Gleichzeitig des 9. Novembers 1938 und somit der Opfer
der Reichspogromnacht, ja des Holocausts zu gedenken, sei jedoch
unmöglich. Ein "ideeller Gesamtfeiertag", der unter dem
"ungeschriebenen Motto 'himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt' steht",
wäre emotional überfordernd.
PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 46/2000 mit Erstverkaufstag
am Donnerstag, 9. November 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT
zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen steht Ihnen das Team der ZEIT-Presse- und Public
Relations Elke Bunse (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) und Victoria Johst (Tel. 040/3280-303, Fax-570,
e-mail:  johst@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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