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Margot von Renesse,Vorsitzende der Medizin-Enquetekommission, in der ZEIT: Vorgeburtliche Untersuchungen eindämmen

Hamburg (ots)

Die heutigen vorgeburtlichen Untersuchungen seien
ein zentrales Problem, das "der Gesetzgeber dringend klären muss",
sagt die SPD-Politikerin Margot von Renesse in der neuen Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT. Es gebe zwischen Politikern von Regierung und
Opposition "weitgehend Einigkeit", die Schwangerschaftsvorsorge
gesetzlich zu regeln und Spätabtreibungen zu verhindern, so von
Renesse, die der Enquetekommission für Recht und Ethik in der
modernen Medizin des Bundestages vorsteht. Eine Reihe von
vorgeburtlichen Untersuchungen dienen unter anderem dazu, Hinweise
auf eine Behinderung des Fötus zu finden. Entdeckt der Arzt eine
Schädigung, endet die Schwangerschaft häufig mit einer Abtreibung.
Diesen "Automatismus der Pränataldiagnostik" müsse man stoppen, sagt
von Renesse. Von Renesse fordert eine bessere Information der
betroffenen Paare über den Sinn der pränatalen Tests sowie eine
Pflichtberatung vor einem Schwangerschaftsabbruch.
Seit der Neufassung des Paragraphen 218 im Jahr 1995 gibt es für
die sogenannte medizinische Indikation weder eine Beratungspflicht
noch zeitliche Fristen vor einem Abbruch. Deshalb kommt es jedes Jahr
in Deutschland zu einigen Hundert Spätabtreibungen erst nach der 22.
Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kinder dank
medizinischer Hilfe mitunter bereits lebensfähig.  "Die heutige
Praxis entspricht nicht dem Geist des Paragraphen 218", kritisiert
auch die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Maria Böhmer.
Deshalb wollen die Christdemokraten den Paragraphen durch eine
Formulierung ergänzen, die ausdrücklich klarstellt, dass eine
Behinderung des Kindes allein kein Grund für einen
Schwangerschaftsabbruch sein könne. Ein entsprechender Gesetzesantrag
soll nach der Sommerpause im Bundestag debattiert werden.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 32/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 2. August 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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