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Hildegard Hamm-Brücher in der ZEIT: Mein Vater wollte aus mir eine Kämpferin machen, bereit, gegen die Trägheit zu streiten

Hamburg (ots)

Hildegard Hamm-Brücher, 80, machte sich als
Bildungspolitikerin einen Namen. Bis 1990 gehörte sie dem Bundestag
an, 1994 kandidierte sie für das Amt der Bundespräsidentin. Ihr
jüngstes Buch "Erinnern für die Zukunft" ist vor kurzem im Deutschen
Taschenbuch Verlag erschienen. In der neuen Ausgabe der Wochenzeitung
DIE ZEIT träumt sie sich zurück in ihre Kindheit.
Hamm-Brücher: "Oft denke ich an meinen Vater und die Mühe, die er
darauf verwendet hat, aus mir eine Sportlerin zu machen, eine
Kämpferin, bereit gegen die Trägheit zu streiten und gegen die
Furcht, die einen so oft hindern will, die Dinge neu und besser zu
machen." Der Vater starb 1931, die Mutter 1932. Hildegard
Hamm-Brücher wuchs bei ihrer Großmutter in Dresden auf, studierte
anschließend Chemie in München, wo sie der Widerstandsgruppe Weiße
Rose nahestand. Sie trafen sich in Schwabing und führten
"unbehelligte Gespräche gegen die Angst, während die Welt in Schutt
und Asche zu fallen scheint".
"Ich denke nicht politisch", so Hamm-Brücher in ihrem Traum, "der
Krieg ist ein Verhängnis. Ich darf nur nicht schlappmachen, nicht
aufgeben." Es beginnt die Hetzjagdt auf die Weiße Rose, "viele meiner
Freunde werden verurteilt und hingerichtet". Ihr Doktorvater
Professor Wieland stellt sich vor sie. "Nur durch seine Fürsprache
bleibe ich verschont." Die Frage "Warum lebe ich noch", habe sie sehr
beschäftigt, berichtet Hamm-Brücher, doch "langsam begreife ich: Ich
werde weiterleben, weil so etwas nicht wieder passieren darf."
Nach dem Krieg machte sie als Wissenschaftsredakteurin die
Bekanntschaft mit Theodor Heuss, der sie überzeugte in die Politik zu
gehen. "Meine Erfahrungen sind ein Schlüssel, sagte Heuss ... Nun
muss ich für das eintreten, für das meine Freunde ihr Leben geopfert
haben. Politik ist meine Zukunft, sagt er und lächelt."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 33/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 9. August 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

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