Samuel Huntington: "Die Ära der Muslimkriege hat begonnen"
Hamburg (ots)
"Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Ära der Weltkriege, die zweite die Ära des Kalten Krieges. Im 21. Jahrhundert hat die Ära der Muslimkriege begonnen." Dieses Szenario entwirft der amerikanische Politikwissenschaftler Samuel Huntington in einem Exklusivgespräch mit der ZEIT. Huntington, Autor des Weltbestsellers "Kampf der Kulturen", versteht darunter alle "Kriege, in denen Muslime gegen Nichtmuslime wie auch untereinander kämpfen". Als Beispiele nennt er Pakistan und Indien, Nigeria, Tschetschenien, Aserbajdschan und Armenien, Zentralasien, die Philippinen, Sudan und natürlich den Nahen Osten.
Einen Grund sieht der Harvardprofessor und Berater mehrerer amerikanischer Regierungen in der "demographischen Beule" der islamischen Welt. Huntington meint damit die 15- bis 30-Jährigen, die in islamischen Ländern den größten Bevölkerungsanteil bilden. "Diese jungen Männer finden zu Hause keine Jobs. Sie versuchen nach Europa auszuweichen oder lassen sich für den Kampf gegen Nichtmuslime rekrutieren. Al-Qaida zahlt sehr gut."
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