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Grönemeyer: "Schröder ist ein Ersatz-Kohl"

Hamburg (ots)

Herbert Grönemeyer, Deutschlands erfolgreichster
Rockmusiker und mit seiner neuen Platte auf Platz 1 der Charts, übt
in der ZEIT scharfe Kritik am "Pop-Kanzler" Gerhard Schröder: "Über
Schröder kann man nicht singen. Schröder ist ein Ersatz-Kohl. Der
fand den Kohl immer klasse. Schröder wollte nichts anderes als auch
mal in die Charts." Einladungen ins Kanzleramt zu Diskussionen über
Popkultur sei er nicht gefolgt: "Das sind augenscheinliche Versuche,
einen zu benutzen. Das finde ich banal. Das ist für mich dasselbe
Vorgehen wie von Kohl, der zu Bärbel Bohley ging und sagte: Passen
Sie auf, ich trink hier kurz mit Ihnen Kaffee. Und damit hat er
versucht, sie zu verschlucken."
Auch mit der kriselnden Musikindustrie geht Grönemeyer, der selbst
das Plattenlabel Grönland betreibt, hart ins Gericht. Die Branche sei
selbst Schuld an den Umsatzrückgängen. Die Plattenfirmen hätten den
Kontakt zur Basis "völlig verloren", sind an die Börse gegangen,
kümmern sich nur noch um den Shareholder-Value: Wer kauft mich
morgen, wie krieg ich noch 250 Plätze wegrationalisiert? Da geht
keiner mehr ein Risiko ein für eine junge Band, weil sie alle Angst
haben."
Grönemeyer fordert im Gespräch mit der ZEIT eine neue
Preisgestaltung bei CDs: "Warum aber gibt es nicht bei der CD eine
Preisstaffelung? Dass Newcomer billiger sind als die Stars? Dafür ist
die Industrie zu unflexibel. Mit einer Industrie, die sich mit Kunst
beschäftigt, an die Börse zu gehen - das ist ein großer Fehler. Ein
Künstler kann nicht jedes Jahr ein gutes Buch schreiben, und eine
Plattenfirma kann nicht jedes Jahr Gewinne machen. Die Ersten, die
Mut haben, steigen aus der Börse wieder aus." Grönemeyer schloss
nicht aus, seine Platten selbst herauszubringen, sobald sein Vertrag
mit der Plattenfirma EMI ausläuft.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 37, EVT 5. September
2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder Verena
Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

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