Theo Waigel: "Der Stabilitätspakt ist richtig und wichtig"
Hamburg (ots)
Der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel hat den europäischen Stabilitätspakt verteidigt und den Präsidenten der EU-Kommission, Romano Prodi, scharf kritisiert. Prodi hatte den Stabilitätspakt als "dumm" bezeichnet. "Das 'dumm' fällt auf den zurück, der es sagt, denn Prodi hat als Ministerpräsident von Italien diesen Pakt mit beschlossen", sagt Waigel der ZEIT. "Italien war der größte Profiteur des Euros und der Stabilität, weil Italien heute jedes Jahr um dreißig Milliarden Euro weniger Zinsen zahlt als früher."
Der Stabilitätspakt sei "richtig und wichtig", sagt Waigel. "Falsch ist nur die momentane deutsche Finanzpolitik". Der Ex-Finanzminister gilt als Vater des Paktes, der die Euro-Länder zur Haushaltsdisziplin zwingt. Er habe sich damals "nicht vorstellen können", dass "Griechenland vor der deutschen Finanzpolitik geschützt werden müsse", sagt Waigel.
Seinem Nachfolger Hans Eichel rät Waigel, noch mehr zu sparen. "Die Zeit des Keynesianismus ist vorbei", sagt er. "Andere Länder wie Spanien und Finnland zeigen uns, dass man mit Konsolidierung Wachstum, Stabilität und mehr Arbeitsplätze erreichen kann."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 44, EVT 24. Oktober 2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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