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Rau: Wir haben gegenüber Israel eine größere Verantwortung als andere

Hamburg (ots)

Bundespräsident Johannes Rau, der in dieser Woche
seinen israelischen Amtskollegen Moshe Katzaw zu Besuch hatte, betont
im Gespräch mit der ZEIT die besondere Verpflichtung Deutschlands für
die Sicherheit Israels. "Wir haben als Deutsche eine, ganz, ganz
große Verantwortung gegenüber Israel, mehr als jedes andere Land. Wir
müssen alles tun, damit Israel in sicheren Grenzen und ohne Terror
leben kann."
Der Friedensprozess im Nahen Osten sei ein "schwerer Weg. Und es
ist ein Weg, den wir nur begleiten können, gemeinsam mit den
Amerikanern, indem wir an vielen Stellen hilfreich sind, auch beim
Technologieaustausch, auch bei der Lieferung von Waffen, wenn das
sein muss. Und da sind wir natürlich gebunden an Bestimmungen, die
wir uns aus guten Gründen gegeben haben".
Zum innenpolitischen Streit um die Steuer- und Abgabenpolitik sagt
der Bundespräsident: "Ich halte es nicht für sachgerecht, dass man
jetzt den Wahlkampf weiterführt. Nach den Wahlen muss entschieden und
gehandelt werden. Das erkenne ich zu wenig." Er habe noch nie eine
Gesellschaft erlebt, sagt Rau weiter, die die Steuerbelastung nicht
als zu hoch empfunden habe. "Die großen Lebensrisiken der Menschen -
Gesundheit, Bildung, Arbeit - dürfen nicht privatisiert werden."
Zum Historiker Arnulf Baring, der zum Aufstand gegen die rot-grüne
Bundesregierung aufrief, sagt Johannes Rau: "Ich erinnere mich, dass
Willy Brandt dessen Buch ‚Machtwechsel' nicht gerne mit seinem
Autogramm versah, weil er es in einigen Teilen für eine Verzerrung
hielt."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 51, EVT 12. Dezember
2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder Verena
Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

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