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Neue Heitmeyer-Studie: Verachtung von Minderheiten wächst

Hamburg (ots)

Welche Auswirkungen haben die Angst vor
Arbeitslosigkeit oder das Gefühl politischer Ohnmacht auf das
Zusammenleben der Bürger? Seit 2002 untersucht der Bielefelder
Sozialwissenschaftler Wilhelm Heitmeyer diese Fragen in einer
Langzeitstudie. Seine Befunde sind beunruhigend. In der ZEIT
beschreibt der Wissenschaftler die Zunahme von Fremdenfeindlichkeit,
Islamphobie und der Überzeugung, dass diejenigen, die schon immer in
Deutschland leben, mehr Rechte haben sollten, als jene, die später
gekommen sind.
Nach Heitmeyers Erkenntnissen sind fast 70 Prozent der Bevölkerung
darüber verärgert, "dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen
an den Juden vorgehalten werden". Heitmeyer nennt die zunehmende
Verachtung für Obdachlose, Bettler, Sozialhilfeempfänger und
Ausländer das Syndrom der "gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit".
Diese stehe in einem erkennbaren Zu-sammenhang mit Erfahrungen wie
Arbeitslosigkeit, der Furcht vor dem Verlust sozialer Anerkennung und
einem schwindenden Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der
Demokratie. Heitmeyer nennt hierzu dramatische Zahlen: So glauben 80
Prozent der 3000 Befragten, dass die Wirtschaft und nicht die Politik
in diesem Land entscheide; 90 Prozent stimmen der Aussage zu, dass
die politischen Eliten vor allem an ihren Vorteilen interessiert
seien; 90 Prozent halten die politischen Parteien für unfähig,
schwierige Probleme zu lösen. Zugleich meinen aber auch 80 Prozent,
dass sich die Bürger politisch zu wenig engagierten.
Die vollständige Studie, deren Daten das Münchner
Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap erhoben hat, wird am
Donnerstag in Berlin vorgestellt
Den kompletten ZEIT-Beitrag der Meldung (DIE ZEIT Nr. 51, EVT 11.
Dezember 2003) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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