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Helmut Schmidt: Köhler hat mehr ökonomischen Verstand als die ganze deutsche politische Klasse zusammen

Hamburg (ots)

Der Bundespräsident sollte nach den Worten des
Präsidentschaftskandidaten von CDU/CSU und FDP, Horst Köhler, in
Schlüsselbereichen der Politik "konzeptionelle Führung zeigen
können". Die Wirtschaft sei und bleibe für die Zukunft Deutschlands
ein solcher Bereich, erklärt Köhler in einem ZEIT-Gespräch mit dem
ehemaligen Bundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt.
Helmut Schmidt vertritt die Auffassung, eine regierende Mehrheit
habe Kritik des Bundespräsidenten an der Politik "gefälligst zu
ertragen, wenn sie nicht funktioniert". Dieses sei auch der Sinn der
"Ruck"-Rede des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog gewesen.
Herzog habe jedoch "nur die eine Rakete abgeschossen". Hätte er
weitere Reden in derselben Richtung gehalten, "hätte er Erfolg haben
können", sagt Schmidt. Schmidt über den Präsidentschaftskandidaten:
"Der Köhler, wenn er Bundespräsident wird, hat allein mehr
ökonomischen Verstand als die ganze deutsche politische Klasse
zusammen".
Köhler: "Wenn ein Bundespräsident sieht, dass sich in einem
Schlüsselbereich der deutschen Zukunft - das ist und bleibt die
Wirtschaft - zu wenig bewegt, muss er sich bemerkbar machen. So würde
ich jedenfalls dessen Rolle verstehen. Deshalb wird er sich noch
lange nicht wie eine Art Überkanzler fühlen." Köhler weiter: "Aber
der Bundespräsident sollte im Rahmen seines Verfassungsmandats Profil
und auch mal Kante zeigen, auch in der Wiederholung von
Notwendigkeiten." Erneut bekräftigt Köhler, der fast vier Jahre den
Internationalen Währungsfonds geleitet hat, dass Deutschland "schwere
ökonomische Probleme" habe, "die aber gelöst werden können. ... Wir
müssen den Reformprozess vertiefen, verbreitern", um Wachstum zu
schaffen, sagt er. Es gehe darum, die Eigenverantwortung und auch
Risikobereitschaft der Deutschen zu stärken. "Damit rede ich nicht
der Kürzung staatlicher Solidarleistungen das Wort", fügt er hinzu.
Das Sozialsystem sei "umso besser finanzierbar, je mehr Wachstum es
gibt". Köhler plädiert für "eine moderne Wachstumspolitik, die die
Vorteile der Globalisierung nutzt, aber gleichzeitig in Deutschland
für eine gesunde Heimatbasis sorgt, vor allem für mittelständische
Betriebe."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 13 mit Erstverkaufstag
am Donnerstag, 18. März 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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