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Fini nennt Berichte über angeblich falsche Meldungen Italiens an die EU "beleidigend"

Hamburg (ots)

Der italienische Außenminister Gianfranco Fini hat
mit Empörung Berichte zurückgewiesen, wonach sein Heimatland falsche
Haushaltszahlen an die EU gemeldet haben soll. "Schon die Annahme ist
beleidigend, unsere Zahlen sind absolut glaubhaft", sagt er der ZEIT.
Er fügt aber hinzu, dass der italienische Ministerpräsident Silvio
Berlusconi gut daran getan habe, "auf die Starrheit des Systems
hinzuweisen und für etwas mehr Flexibilität zu werben".
Die deutsch-italienischen Beziehungen sind laut Fini nach dem
Zusammenstoß im Sommer vergangenen Jahres wieder deutlich besser: "Es
handelt sich um eine alte, stabile, fest verwurzelte Freundschaft,
und in einer solchen Beziehung darf es auch mal einen Augenblick des
Unverständnisses geben. Das ist aber überwunden", sagt der einstige
Neofaschist Fini, der heute der Partei Nationale Allianz angehört. Im
Sommer 2003 hatte es einen heftigen Streit zwischen Berlusconi und
dem deutschen EU-Abgeordneten Martin Schulz gegeben.
Fini macht klar, dass Italien Deutschlands Ambitionen im
UN-Sicherheitsrat weiter verhindern möchte: "Wir wollen beide die
Reform des Sicherheitsrates. Aber wir Italiener bevorzugen eine
Lösung, in der mehr Staaten und mehr Kulturen, gerade aus der
muslimischen Welt, vertreten sind. Das will übrigens auch die so
genannte Option B von Kofi Annan." Fini zeigt sich skeptisch über die
Erfolgschancen eines Vetorechtes für Deutschland, wie Bundeskanzler
Gerhard Schröder es gefordert hatte: "Er hat es gefordert, gewiss.
Aber wird er es auch erhalten?"
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 52 vom 16. Dezember 2004
stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

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