Nach EU-Klage: Österreich fürchtet Ansturm deutscher Studenten
Hamburg (ots)
Österreich fürchtet nach einer Klage der EU-Kommission den Ansturm deutscher Studenten, schreibt die ZEIT. Als einziges Land der Europäischen Union kennt Österreich noch den offenen Hochschulzugang. Wer einen österreichischen Pass hat, für den ist selbst das schlechteste Abi-Zeugnis ein Eintrittsticket für die Universität. Andere EU-Bürger hingegen müssen in Österreich eine weitere Hürde überwinden: Sie müssen einen Studienplatz in ihrem Heimatland vorweisen können. Für zehntausende deutsche Studenten ist das aufgrund des Numerus Clausus (NC), etwa fürs Medizinstudium, unmöglich. Die EU-Kommission sieht darin eine Diskriminierung.
Deshalb hat die EU-Kommission Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg verklagt, mit guten Chancen auf Erfolg. Wohl noch in diesem Jahr wird der Europäische Gerichtshof entscheiden. Sollte er der Klage der EU-Kommission stattgeben, hätten die 20.000 deutschen Abiturienten, die hier am NC gescheitert sind, das Recht auf einen Studienplatz in Österreich - bei nur 1500 Medizinstudienplätzen.
Deutsche Studenten sollten sich mit ihrem Neuanfang an Österreichs Universitäten allerdings beeilen. Denn die Regierung in Wien will als Ausweg möglicherweise den offenen Hochschulzugang ganz abschaffen.
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 6 vom 3. Februar 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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