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Digitales Kino anders als erwartet

Hamburg (ots)

Das digitale Kino kommt, aber es kommt anders als
erwartet. Bei der Verbreitung der neuen Technik sind in Europa
Kunstfilme abseits des Massengeschmacks und Werbung die treibende
Kraft. Große Hollywoodproduktionen hingegen hinken beim
Technologiesprung vom Filmstreifen zu Bildern aus Bits und Bytes
hinterher, berichtet das Magazin ZEITWISSEN.
"Hollywood ist so ein entsetzlich konservativer Ort", sagt Rick
McCallum, der Produzent von Star Wars im ZEITWISSEN. Die großen
Studios hätten Angst vor dem Neuen. Nur mit dem Technologiesprung zur
volldigitalen Produktion, vom Dreh bis zur filmstreifenlosen
Projektion, könnte sich das Kino aber auf Dauer gegen immer
hochqualitativere Unterhaltungstechnologie im Wohnzimmer behaupten.
In Deutschland zeigen seit März bereits 40 Programmkinos in der
gesamten Republik europäische Dokumentarfilme mithilfe digitaler
Projektoren, darunter The White Diamond von Werner Herzog und Das
Goebbels-Experiment von Lutz Hachmeister. Das Programm "Delicatessen
- Kino Kultur Digital" wird aus Mitteln der Filmförderanstalt des
Bundes und des Media-Programms der Europäischen Union gefördert. Die
Organisatoren schätzen, dass die Zahl der teilnehmenden Kinos in
Deutschland noch auf rund hundert anwachsen wird. Die Filme sollen
per Satellit übertragen werden. Gegenwärtig allerdings werden sie
noch auf Festplatten per Post verschickt, berichtet ZEITWISSEN.
Bis digitales Kino in hoher Qualität sich auch für
Hollywoodproduktionen durchgesetzt haben wird, werden noch einige
Jahre vergehen, schätzt Produzent Rick McCallum im ZEITWISSEN. Der
sechste Teil des Krieg der Sterne-Epos, Die Rache der Sith, der am
19. Mai weltweit in die Kinos kommt, wurde vollständig digital
produziert. Aufgeführt wird er in den meisten Fällen aber noch analog
von Filmstreifen. In den USA sind sogar weniger Kinosäle mit
digitalen Projektoren verfügbar, als noch zum Start des vorigen Star
Wars-Teils Angriff der Klonkrieger 2002. In Europa jedoch, sagt
McCallum, seien es diesmal 150 Leinwände mehr, auf die das
Weltraumabenteuer Bit für Bit projiziert.
Den kompletten Text des Magazins ZEITWISSEN Nr. 2 vom 16. März
2005 senden wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

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