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Biennale-Künstler Tino Sehgal ersetzt Ausstellungskatalog durch Gespräch mit dem Philosophen Peter Sloterdijk

Hamburg (ots)

Erstmals in der Geschichte der Kunstbiennale
Venedig ersetzt ein Zeitungsgespräch einen Ausstellungskatalog. "Das
Grundprinzip meiner Arbeit ist es, keine materiellen Dinge
herzustellen", sagt der Künstler Tino Sehgal, der in diesem Jahr in
den deutschen Pavillon eingeladen wurde. Statt einen Katalog zu
produzieren, diskutiert er in einem ZEIT-Gespräch mit dem Philosophen
Peter Sloterdijk über die Zukunft des Kapitalismus.
Sehgal sieht im Kunstmarkt ein Vorbild auch für andere
Wirtschaftsbereiche: "Der Kunstmarkt ist der erste Markt, auf dem
Produkte angeboten werden, die sich noch nicht einmal mehr darum
bemühen, einen unmittelbaren Gebrauchswert zu behaupten." Ähnlich
plädiert auch Sloterdijk für eine Neubewertung gegenwärtiger
Wirtschaftsprozesse: "Die ganze Geschichte der Metaphysik ist ja
geprägt von der Sehnsucht nach der Arbeitslosigkeit, oder nennen wir
es vorsichtiger: der Arbeitsfreiheit." Nur sei diese Sehnsucht in
Vergessenheit geraten. "Bis heute hat sich der Mensch an diesen
Überschuss nicht gewöhnt, er hat es nicht gelernt, mit dem Reichtum
umzugehen."
"Für mich ist Kunst nie so etwas Einmaliges wie dieses Gespräch,"
sagt Tino Sehgal, der in dieser Woche zusammen mit dem Künstler
Thomas Scheibnitz den Deutschen Pavillon in Venedig eröffnen wird.
Das komplette Gespräch der ZEIT Nr. 25 vom 9. Juni 2005 senden wir
Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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