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Bundespräsident Horst Köhler startet Afrika-Initiative: "Wir müssen Hilfe neu denken"

Hamburg (ots)

Bundespräsident Horst Köhler hat eine neue
"Partnerschaft mit Afrika" ins Leben gerufen. "Wenn wir es ehrlich
meinen mit ethischen Kategorien der Menschlichkeit auf diesem Globus,
können wir diesen Kontinent nicht vergessen oder fallen lassen",
erklärt er in der ZEIT.
Das Thema Afrika sei "in den Köpfen unserer Regierungschefs noch
nicht besonders relevant", mahnt Köhler. "Wir müssen Fragen der
sozialen Gerechtigkeit immer mehr im globalen Maßstab diskutieren,
nicht allein im nationalen." Es gehe dabei auch um "handfestes
Eigeninteresse: Wenn in Afrika keine eigenständige Entwicklung auf
den Weg kommt, werden die Folgen über Migration, Krankheiten und
Umweltprobleme bei uns ankommen, ob wir das wollen oder nicht".
Angesichts der afrikanischen Flüchtlinge, die in diesen Tagen zu
Hunderten über die Grenzzäune der spanischen Enklaven in Marokko
klettern, müssen wir "Hilfe für Afrika neu denken," fordert Köhler.
Die Initiative "Partnerschaft mit Afrika", die auch von der
ZEIT-Stiftung gefördert wird, sei der Versuch eines "echten Dialogs",
denn bisher redeten Nord und Süd "immer noch viel zu sehr aneinander
vorbei". Als ehemaliger Chef des Internationalen Währungsfonds habe
er nicht nur die Probleme Afrikas kennen gelernt, "sondern auch
Scheinheiligkeit und Heuchelei in den Industrieländern."
Eine Kerngruppe von prominenten Politikern, Wirtschaftsleuten,
Schriftstellern und  Journalisten aus Afrika und Europa soll "mit mir
über die nächsten Jahre an diesem Thema arbeiten", kündigt der
Bundespräsident an. An der ersten Gesprächsrunde Anfang November auf
dem Bonner Petersberg werden unter anderen der südafrikanische
Präsident Thabo Mbeki, der nigerianische Literaturnobelpreisträger
Wole Soyinka und der in Mosambik lebende schwedische Starautor
Henning Mankell teilnehmen.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 42 vom 13. Oktober 2005
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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