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Geheimdienstkoordinator Uhrlau: "Journalisten als Fliegenfänger zu benutzen geht nicht"

Hamburg (ots)

Der Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt, Ernst
Uhrlau, fordert angesichts der Beschattung eines Journalisten durch
den Bundesnachrichtendienst (BND) vor zehn Jahren klare Regeln für
solche Fälle: "Ausgangspunkt für Observationen muss der Verdächtige
sein, der möglicherweise indiskretioniert hat. Journalisten als
Fliegenfänger zu benutzen geht nicht", sagt Uhrlau der ZEIT. Er
selbst sei in seiner Amtszeit nicht über derartige Vorgänge
informiert worden.
Der ehemalige Leiter der Abteilung Sicherheit beim BND, Volker
Foertsch, hat nach eigenen Angaben von der monatelangen Beschattung
des Focus-Journalisten in den neunziger Jahren nichts gewusst. "Wenn
es geschehen sein sollte, dann ist es unautorisiert durch den
Präsidenten oder mich geschehen", sagt der ehemalige BND-Beamte der
ZEIT. "Ich war immer dagegen, Journalisten zu observieren. Das ist
sinnlos und macht nur Ärger. Zudem gab es die Weisung, Journalisten
nicht nachrichtendienstlich zu nutzen."
Foertsch war im Februar 1994 vom damaligen BND-Präsidenten Konrad
Porzner zum Leiter der Abteilung Sicherheit und Spionageabwehr
gemacht worden. Er befasste sich unter anderem mit der Aufklärung der
Affäre um den Plutoniumschmuggel des Auslandsgeheimdienstes. "Meine
Politik, insbesondere nach der Plutoniumaffäre, war es immer, mit
den Journalisten direkt zu reden, um zu erfahren, was sie wussten",
sagt Foertsch der ZEIT.
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 47 vom 17. November 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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