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Ulrich Mühe: Eltern stärker in die Pflicht nehmen

Hamburg (ots)

Der Schauspieler Ulrich Mühe ("Das Leben der
Anderen") fordert ein stärkeres Engagement in der Kindererziehung -
sowohl von den Eltern als auch vom Staat: "Mich treibt die große
Frage um, wie wir mit der Gewaltneigung von Jugendlichen umgehen
sollen", sagt Mühe der ZEIT. Die gängigen Methoden - von
Konfliktbewältigungskursen bis zu geschlossenen Kinderheimen -
"kappen nicht die Wurzeln wiederholt ausgeübter Gewalt", sagt Mühe.
"Wir müssten stattdessen die Eltern viel mehr in die Pflicht nehmen
und sie notfalls mit empfindlichen Konsequenzen an ihre erste
Zuständigkeit für ihre Kinder erinnern." Dabei sei die Mitwirkung des
Staates wichtig: "Wenn sich der Staat zurückzieht, gibt es irgendwann
nur noch Hauen und Stechen."
Der 53 Jahre alte Mühe ist dagegen, Kinder am Nachmittag sich
selbst zu überlassen: "Ich glaube positive Veränderungen lassen sich
in der Ganztagsschule am besten durchsetzen, gerade wenn sich Eltern
mit der Fürsorge ihrer Kinder hoffnungslos überfordert fühlen."
Der Schauspieler träumt davon, dass auch in Zukunft eine Kindheit
im Einklang mit einer friedvollen, natürlichen Umgebung möglich ist:
"Doch wenn man die Entwicklung der letzten fünfzig Jahre betrachtet,
sind die Aussichten für Kinder nicht so rosig. Wenn wir so
weitermachen, wird die Chance, dass überhaupt noch so etwas wie
Kindheit stattfindet, immer weiter schwinden."
Mühe ist Vater von fünf Kindern.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 32 vom 3. August 2006 
   senden wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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