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DIE ZEIT trauert um ihren Musikkritiker Heinz Josef Herbort

Hamburg (ots)

Am 7. November 2006 ist Professor Dr. Heinz Josef
Herbort im Alter von 73 Jahren gestorben. Herbort stammte aus Bochum,
studierte Dirigieren und Tonsatz, Musikwissenschaft, Katholische 
Theologie und Physik, eine Kombination, die das Interessenspektrum 
für sein ganzes Leben markierte. Herbort hat sich mit seiner 
Kapellmeisterausbildung im Rücken immer als ein Musikkritiker 
verstanden, der aus der Praxis kam.
1964 kam er zur ZEIT, blieb 33 Jahre alleiniger Redakteur für 
Musik und wurde eine zentrale Figur der Musikkritik in der 
Bundesrepublik - so verantwortungsvoll wie einflussreich, weil er 
stets das Inhaltliche gegen jeden Populismus verteidigte. 
Oberflächlicher Star-Glamour ließ ihn kalt, die Sphäre der Popmusik 
war nicht seine Welt, genauso wenig wie die Ironie und das 
spielerische anything goes der Postmoderne.
Sein Selbstverständnis als Musikkritiker beruhte auf profunder 
Kenntnis des Notentextes. An flüchtige Höreindrücke alleine mochte er
seine Beurteilungen nicht knüpfen, er wollte es immer ganz genau 
wissen - und war deshalb ein versierter und furchtloser Kletterer im 
Hochgebirge der schwierigen Partituren. Nicht nur bei der Neuen  
Musik.
Seine Zeit im Ruhestand hat er mit dem Motto "Ich will leben!" 
beschrieben. Dazu gehörten für ihn lange Spaziergänge am Mittelmeer 
("ein Bein im Wasser und ein Bein im Sand") und Tanzkurse ("Ein 
wahres Lebenselixier!"), aber auch die Fortsetzung seiner 
Lehrtätigkeit (seit 1978) als Professor für Musiktheaterregie in 
Hamburg.
DIE ZEIT trauert um ihren bedeutenden Kollegen.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter presse.zeit.de.

Pressekontakt:

Elke Bunse
DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040 / 32 80 - 217
Fax: 040 / 32 80 - 558
E-Mail: bunse@zeit.de

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