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Wolf Biermann über Pinochet: "Für mich ist dieser chilenische Massenmörder schon gestorben"

Hamburg (ots)

Wolf Biermann rechnet in der ZEIT mit dem
ehemaligen chilenischen Diktator Pinochet ab, der am Wochenende mit
einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Biermann:
"Pinochet liegt im Sterben? Absurde Neuigkeit! Für mich ist dieser
chilenische Massenmörder schon gestorben, seit ich seinen Namen
kenne: seit dem faschistischen Militärputsch 1973."
Pinochet, so Biermann sarkastisch, sei "eine finstere Lichtgestalt
in der Tradition so lupenreiner Demokraten wie Hitler, General
Franco, Salazar, Mussolini, Stalin, Ulbricht, Nicolae Ceaucescu, Mao,
Pol Pot, Castro, Kim Jong Il, Saddam Hussein, Ahmadineschad, Baschar
al-Assad, Lukaschenko, Hugo Chávez, Putin."
Biermann weiter: "Die Opfer solch einer Idioten-Apologetik, all
die Millionen Toten, die ermordeten Häftlinge und Deportierten, die
zivilen Kriegsopfer und die gefallenen Soldaten, schreien in der
Hölle vor Empörung, schreien im Himmel vor Entsetzen, sie brüllen in
den Massengräbern mit blutiger Erde im aufgerissenen Mund. Und das
verschlägt auch mir die Sprache ... Was soll man weiter sagen, als
dass es demoralisierend ist, wenn solch ein uniformierter Lump
friedlich und hochbetagt im Bett stirbt statt am Galgen."
In der ZEIT veröffentlicht der Liedermacher auch eine Ballade, die
er anlässlich des Militärputsches 1973 geschrieben hat. Er habe
"manchmal die Erfahrung gemacht, dass man wohl beschweigen soll,
wovon man nicht reden kann, aber: Man kann es womöglich singen."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 50 vom 7. Dezember 2006
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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