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Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld: "Ich habe nie gezweifelt"

Hamburg (ots)

Trotz aller Skandale hat Siemens-Vorstandschef
Klaus Kleinfeld in diesem Jahr nie an sich gezweifelt. "Nicht eine 
Sekunde", sagt Kleinfeld in einem Gespräch mit der ZEIT, seinem 
ersten großen Interview seit Bekanntwerden des Schmiergeldskandals 
bei Siemens. Zwar fühle er sich öffentlich nicht richtig 
eingeschätzt. Er sei aber "sicher, dass die Leute, die mich besser 
kennen, und die Leute, die dichter an mir dran sind, wissen, warum 
wir welche Maßnahmen getroffen haben."
Kleinfeld bestreitet, in seiner früheren Tätigkeit als Mitglied 
des Zentralvorstands über schwarze Kassen im Konzern informiert 
gewesen zu sein. "Ich habe mich in dieser Zeit mit Afrika oder dem 
Nahen Osten so gut wie überhaupt nicht beschäftigen können, weil ich 
andere Prioritäten gehabt habe", so Kleinfeld. "Es gab aber auch 
keinen auffälligen Grund, mich diesen Regionen in dieser Zeit mehr zu
widmen." Vor seiner Berufung zum Vorstandsvorsitzenden war Kleinfeld 
im Jahr 2004 unter anderem für die Siemens-Regionalgesellschaften in 
Afrika, dem Mittleren Osten und Russland zuständig.
"Es wird von meiner Seite aus null Toleranz geben", sagt Kleinfeld
zum aktuellen Schmiergeldskandal. "Für uns ist eines ganz klar: Wir 
wollen, dass das Ganze schnell und sorgfältig aufgeklärt wird."
Das Vorhaben der Bundesregierung, den direkten Wechsel eines 
Vorstandschefs in den Aufsichsratsvorsitz zu unterbinden, sieht 
Kleinfeld skeptisch: "Jeder Vorstandsvorsitzende wünscht sich einen 
Aufsichtsratsvorsitzenden, mit dem er schwierige Themen nicht nur 
offen besprechen kann, sondern der die Dinge durchdringt, versteht 
und einen Rat geben kann. Es hilft nicht, hier ein Regelwerk zu 
fixieren. Man muss den Einzelfall betrachten", so der Siemens-Chef.
Kleinfeld ist zuversichtlich, dass trotz des Schmiergeldskandals 
in der Siemens-Kommunikationssparte das geplante Joint Venture mit 
dem finnischen Telekommunikationskonzern Nokia zustande kommt: 
"Erstes Kalenderquartal 2007, davon gehe ich fest aus", so Kleinfeld.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 1 vom 28. Dezember 2006 
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Silvie Rundel, DIE ZEIT
Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-344, 
Fax: 040/3280-558, E-Mail:  rundel@zeit.de)

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