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OECD-Direktor hält Biosprit für "Irrweg"

Hamburg (ots)

Der OECD-Direktor für Handel und Landwirtschaft,
Stefan Tangermann, hält die Förderung von Biokraftstoffen für einen 
"Irrweg". Aus landwirtschaftlichen Produkten gewonnener Kraftstoff 
sei nicht nur "deutlich teurer" als solcher aus Erdöl. Auch die 
Klimabilanz von Biosprit sei "mehr als ernüchternd", sagt Tangermann 
in der ZEIT. Es sei deshalb "absurd", wenn die EU die geplanten 
Grenzwerte für den Kohlendioxid-Ausstoß von Autos lockere, sofern 
mehr Biosprit verwendet würde.
Unterm Strich würden in Europa "oft rund 80 Prozent der gewonnenen
Bioenergie vorher in Form fossiler Energie investiert", so der 
Experte. Um spürbar CO2 einzusparen, müssten deshalb "wesentliche 
Teile unserer Landwirtschaft auf die Produktion von Biosprit 
umgestellt werden. Um 10 Prozent des gegenwärtigen europäischen 
Kraftstoffverbrauchs zu ersetzen, würde ein Drittel der europäischen 
landwirtschaftlichen Nutzfläche gebraucht".
Kritisch äußert sich der Experte auch zu den 
entwicklungspolitischen Folgen der Biospritproduktion. Die Situation 
in Mexiko, wo steigende Tortillapreise heftige Demonstrationen 
hervorgerufen hatten, sei eine Folge der wachsenden Maisnachfrage von
US-Ethanolproduzenten. "Mehr Mais im Tank bedeutet mehr Hungernde in 
den Entwicklungsländern", sagt Tangermann.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 7 vom 8. Februar 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

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