Judi Dench will keine Institution sein
Hamburg (ots)
Die englische Schauspielerin Judi Dench mag es nicht, von vielen für die heimliche Königin Englands gehalten zu werden. "Ich hasse es, eine Institution zu sein", sagt die Darstellerin, die in diesem Jahr für den Oscar nominiert ist, der ZEIT. "Es hört sich nach einer gigantischen Staubwolke an. Als ob man mich in eine Vitrine stellte." Sie sei auch nicht in erster Linie stolz darauf, zur besten Schauspielerin Englands der letzten 50 Jahre gewählt worden zu sein. "Meine größten Theatermomente hat nur mein Badezimmerspiegel gesehen ... Stolz bin ich darauf, Patentante von dreizehn Kindern, einem Hund und einem 2000-Bruttoregistertonnen-Schiff zu sein." Im Berlinale-Film Tagebuch eines Skandals spielt Dench neben Cate Blanchett eine lesbische Lehrerin, die ihre jüngere Kollegin erpresst. In dieser wie in allen Rollen versuche sie, die "unendlichen Schattierungen menschlichen Verhaltens" zu zeigen. "Das ist mein Beitrag zum Weltgeist."
Weltweit bekannt wurde Judi Dench als Geheimdienstchefin M in den James-Bond-Filmen. "Ich habe mir auch für sie eine kleine Hintergrundwelt ausgedacht. Glücklich verheiratet mit einem etwas langweiligen Mann. Gewohnt, sich in bürokratischen Männerdomänen durchzusetzen. In jedem Fall hat sie irgendwas Technisches studiert. Im wirklichen Leben weiß ich nicht einmal, wie ein Anrufbeantworter funktioniert. In einem der Bonds muss ich aus einem Wecker und ein paar Batterien einen Apparat bauen, um die Welt zu retten. Alle, die mich kennen, schrien im Kino vor Lachen." An M gefalle ihr besonders die Macht: "Ich bin besoffen davon. Man darf den größten Macho der Filmgeschichte herumkommandieren und demütigen."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 8 vom 15. Februar 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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