Neuer Sprecher der Muslime fordert für islamische Dachverbände die Anerkennung als Religionsgemeinschaft
Hamburg (ots)
Ayyub Axel Köhler, der Sprecher des neuen Koordinationsrates der Muslime, verteidigt die erste einheitliche Repräsentanz des deutschen Islams gegen Vorwürfe, nicht repräsentativ genug zu sein, um als Stimme der deutschen Muslime zu gelten. "Die vier im Koordinationsrat vertretenen Dachverbände stehen für etwa 85 Prozent der Moscheegemeinden. Damit vertreten wir die überwältigende Zahl der Muslime, die ihren Glauben praktizieren", sagt Köhler der ZEIT.
Köhler verteidigt das Recht muslimischer Lehrerinnen, mit Kopftuch unterrichten zu dürfen. Er spricht sich auch für nach Geschlechtern getrennten Sportunterricht aus: "Wir Muslime haben ein besonderes Verhältnis zur Schamhaftigkeit. Und wir halten das Erziehungsrecht der Eltern hoch. Wenn die Eltern einen getrennten Unterricht für besser halten, werden wir das unterstützen und für pragmatische Lösungen mit den Schulen werben."
Der Sprecher fordert für die islamischen Dachverbände die Anerkennung als Religionsgemeinschaft, "damit wir als Muslime endlich ins rechtliche System der Bundesrepublik eingefügt werden können". Ob die Muslime darüber hinaus die Gleichstellung mit den Kirchen als Körperschaft öffentlichen Rechts anstreben sollen, sei noch offen. Er lobt den "deutschen Säkularismus" als "ideales Angebot" an die Muslime: "Es gibt hierzulande weder eine Staatsreligion noch Religionsfeindlichkeit."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 17 vom 19. April 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)
Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell