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Deutschlands beste Debattanten: Maria Brier aus Borken und Hans-Georg Mock aus Hannover gewinnen das Finale des Bundeswettbewerbs Jugend debattiert in Berlin

Berlin (ots)

Bundespräsident Horst Köhler zeichnet die Sieger aus und mahnt zur
Sachlichkeit in der politischen Debatte
Rund 40.000 Schüler und ca. 1200 Lehrer an 400 Schulen in ganz
Deutschland haben sich am Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2005
beteiligt. Nach hart umkämpften Finaldebatten zu den Themen "Sollen
in Deutschland gesetzlich bestimmte Min-destlöhne eingeführt werden?"
und "Sollen Volksbegehren und Volksentscheid auf Bundes-ebene
generell eingeführt werden?" nahmen die Sieger heute im Sendesaal des
Rundfunk Ber-lin-Brandenburg in Berlin ihre Urkunden aus den Händen
des Bundespräsidenten entgegen. In der Altersgruppe der Klassen 8 bis
10 konnte die 16-jährige Maria Brier von der Gustav-Heinemann-Schule
Borken (Hessen) den Wettbewerb für sich entscheiden. Das Finale der
Jahrgangsstufen 11 bis 13 gewann der 18-jährige Hans-Georg Mock von
der Leibnizschule aus Hannover. In den Finalrunden standen
Landesfinalisten aus Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.
Bundespräsident Horst Köhler, Schirmherr des Projektes Jugend
debattiert, zeigte sich beein-druckt von den fairen und überaus
sachlichen Streitgesprächen der Jugendlichen, die ein prak-tischer
Beitrag zur politischen Bildung seien: "Die offene Gesellschaft
braucht eine offene De-battenkultur. Das vermittelt Jugend
debattiert." Diese Kultur werde in Deutschland aber häufig nicht
gelebt, da "zu oft auf pointierte Beiträge mit Empörung reagiert oder
'Skandal' gerufen werde, wo nichts Skandalöses ist", so der
Bundespräsident. Er mahnte zu mehr Nachdenklich-keit in der
politischen Auseinandersetzung: "Demokratie lebt nicht nur von
engagierten Debat-tierern, sondern auch von kritischen Zuhörern."
Der Bundeswettbewerb Jugend debattiert wurde im November 2002 vom
damaligen Bundes-präsidenten Johannes Rau initiiert. Die
Hertie-Stiftung in Frankfurt am Main führt den Wett-bewerb durch.
Gefördert wird das Projekt gemeinsam mit der Stiftung Mercator, der
Heinz Nixdorf Stiftung und der Robert Bosch Stiftung. Die 16
Kultusministerien leisten einen sub-stanziellen Beitrag, die
Kultusministerkonferenz tritt fördernd auf. Jugend debattiert ist mit
einem Etat von rund fünf Mio. Euro das größte privat finanzierte
Vorhaben zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland.
Der Wettbewerb erreicht verschiedene Schulformen: Hauptschulen,
Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsschulen arbeiteten im
laufenden Schuljahr in 134 Schulverbünden zusammen - einem
bundesweiten Netzwerk, das Qualifizierung und Erfahrungsaustausch
si-chert. Jugend debattiert verknüpft Training und Wettbewerb.
Professionelle Trainer schulten Lehrer der Klassen 8 bis 13
fächerübergreifend im Debattieren. Mit speziellen
Unterrichtsma-terialien ausgestattet, trainierten die Lehrkräfte
anschließend ihre Schüler im Klassenverband. Der Wettbewerb erfolgte
auf vier Ebenen: Klasse, Schulverbund, Land und Bund.
In einer Debatte bei Jugend debattiert äußern sich jeweils vier
Jugendliche zu aktuellen politi-schen und schulischen Streitfragen.
Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er
seine Position - pro oder contra - darlegt. Es folgen zwölf Minuten
freie Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine
Minute zur Verfügung. Seine ursprüngliche Meinung darf er dabei
verändern. Eine Jury bewertet die Debattanten nach Sachkenntnis,
Aus-drucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Die
Bundessieger gewinnen ei-ne sechstägige Akademiewoche und die
Aufnahme in ein Alumni-Programm.
Die Jury beim heutigen Bundesfinale war prominent besetzt: Neben
Sandra Maischberger, Wolf Schneider und der Präsidentin der
Kultusministerkonferenz, Prof. Johanna Wanka, beur-teilten auch die
Vorjahressieger des Wettbewerbs die Finaldebatten. Den Regeln des
Projekts folgend, begründeten alle Juroren ihre Wertung öffentlich.
Maria Brier und Hans-Georg Mock, die am Ende in der Jury-Wertung
vorne lagen, sehen in dem Wettbewerb einen großen Gewinn: "Jugend
debattiert ist für mich bis jetzt der einzige Schü-lerwettbewerb, bei
dem man nicht nur sein Können unter Beweis stellen muss, sondern bei
dem man auch wirklich dazulernt und sich weiterentwickeln kann. Es
wird nämlich nicht vor-ausgesetzt, dass man debattieren kann, sondern
das wird gemeinsam mit anderen Schülern erlernt" so Maria Brier.
Hans-Georg Mock: "Je mehr Meinungen zu einer Frage eingebracht
werden, desto besser wird letztlich das Ergebnis für alle sein, da
umso wahrscheinlicher der beste Kompromiss gefunden wird. Diese
Ergebnisorientierung findet in der Debatte ihren Hö-hepunkt. Jugend
debattiert bietet eine hervorragende Möglichkeit, gerade jungen
Menschen die Kunst des Redens, Argumentierens und Überzeugens nahe zu
bringen.
Die Finalteilnehmer im Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2005:
Klassen 8 - 10 (Sekundarstufe 1):
1. Platz: Maria Brier, 16 Jahre, Gustav-Heinemann-Schule, Borken
(Hessen)
2. Platz: Nicolas Erd, 16 Jahre, Bertha-von-Suttner-Oberschule
(Berlin)
3. Platz: Anja Borgstädt, 16 Jahre, Realschule Heepen (NRW)
4. Platz: Magdalena Kanthak, 16 Jahre, Franziskaner Gymnasium
Kreuzburg Großkrotzenburg (Hessen)
Jahrgangsstufen 11 - 13 (Sekundarstufe 2):
1. Platz: Hans-Georg Mock, 18 Jahre, Leibnizschule Hannover
(Niedersachsen) 
2. Platz: Catherine Wolf, 18 Jahre, Karl-von-Frisch-Gymnasium
Dusslingen (Baden-Württemberg)
3. Platz: Tom-Michael Hesse, 16 Jahre, Geschwister-Scholl-Gymnasium
Taucha (Sachsen)
4. Platz: Annika Böddeling, 18 Jahre, Gymnasium Buckhorn (Hamburg)
Diesen Pressetext sowie die Fotos zum Bundesfinale Jugend debattiert
können Sie im Internet ab Sonn-tag, 12. Juni 2005, 16.30 Uhr,
herunterladen: www.ghst.de/links/presse

Pressekontakt:

Kontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Claudia Finke, Leiterin Information/Kommunikation
Tel: 0170 / 2726975
FinkeC@ghst.de

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